Opposition auf Schalke: Steckt Clemens Tönnies dahinter?

Eines ist sicher: Ruhe kehrt auf Schalke so schnell nicht ein. Auch nach dem Trainerwechsel von Thomas Reis (50) zu Karel Geraerts (41) stecken die Königsblauen im Keller der 2. Bundesliga fest. Trotz der Ernennung eines neuen Vorstandsvorsitzenden rumort es im Klub.

Erst am Montag (20. November) erinnerte Axel Hefer an die Jahre, als Clemens Tönnies (67) die Geschicke des FC Schalke 04 leitete. „In den vergangenen 20 Jahren wurde der Verein de facto durch den Aufsichtsratsvorsitzenden geführt, einen Vorstandsvorsitzenden gab es nicht“, erlaubte sich der amtierende Aufsichtsrats-Chef auf der S04-Website eine Spitze gegen den Unternehmer. Der 46-Jährige nahm Bezug auf die Zeit von 2001 bis 2020 und äußerte heftige Kritik: „Durch diese Konstellation war eine wesentliche satzungsmäßige Kontrollinstanz, nämlich das Hinterfragen von wichtigen operativen Entscheidungen des Vorstands durch den Aufsichtsrat, nicht so gegeben, wie es sein sollte.“

Das werde sich nun ändern, ist sich Hefer sicher, denn am 1. Januar 2024 beginnt Matthias Tillmann (39) seine Amtszeit als neuer Vorstandsvorsitzender des Pott-Klubs. Dieser handele „selbst unter hohem Druck strategisch und wohlüberlegt“. Der Aufsichtsrats-Boss über Tillmann, mit dem er einst die Geschicke der Online-Hotel-Suchmaschine „trivago“ leitete: „Er hat genau die Durchsetzungsstärke, die es braucht, um notwendige Entscheidungen zu treffen und damit verbundene Änderungen vorzunehmen.“

Rechtliche Hindernisse

Nach Informationen der Bild-Zeitung hat sich innerhalb des Vereins eine Opposition gegen Hefer gebildet. Deren Ziel sei es, den amtierenden Aufsichtsrats-Chef zu entmachten. Dem Boulevardblatt zufolge soll ausgerechnet Tönnies maßgeblichen Einfluss auf die Gruppierung ausüben. Die WAZ bezeichnet ihn sogar als „Strippenzieher“. Allerdings suche die Opposition noch nach weiteren Unterstützern, um „weitreichende Veränderungen“ durchzusetzen.

Ein Problem stellt jedoch laut WAZ die Satzung des Vereins dar. Diese beinhaltet keine Abwahl des Aufsichtsratsvorsitzenden. Auch wenn sich die Ziele der Opposition nicht so bald durchsetzen lassen, für Unruhe sorgen sie dennoch.