Geraerts-Kenner nennt die großen Stärken des neuen Schalke-Trainers

Noch muss sich die Anhängerschaft des FC Schalke 04 gedulden, bis sie erfährt, ob der neue Trainer Karel Geraerts gleich im ersten Spiel (am Sonntag beim Karlsruher SC) den Umschwung einläutet. Hoffnung machen zumindest die Aussagen eines Kenners des belgischen Fußballs, der auch einiges zu Geraerts zu erzählen weiß. Dabei nennt er dessen große Stärken im Detail.

DerWesten hat gut zugehört, als Olivier Planckes sich äußerte und liefert seinen Lesern die komplette Auflistung dessen, was für Karel Geraerts spricht. Wobei abzuwarten bleibt, ob diese Stärken auch in einem anderen Umfeld und in schwieriger Lage zum Tragen kommen. In seiner bisher einzigen Saison als Cheftrainer bei Union St. Gilloise war er schließlich nicht nur in seiner Heimat tätig, sondern auch ziemlich erfolgreich unterwegs.

Zunächst einmal beschreibt Plancke den neuen Cheftrainer von S04 als ausgemachten Ruhepol. Dieser gerate niemals in Panik und könne so stets positiv auf die Spieler einwirken. Es sei kein Zufall gewesen, meint Plancke, dass Geraerts mit seinem Team gleich mehrfach Rückstände drehte. Auch im engen Kampf um die Meisterschaft in Belgien habe Geraerts nie die Nerven verloren. Gleichwohl dürfte diese Form von Druck eine ganz andere gewesen sein als jene, welche aktuell auf Schalke herrscht, wo im schlimmsten Fall der Sturz in die 3. Liga droht – was der seit den Gründerjahren historisch schlechteste Stand wäre, auf dem der FC Schalke 04 sich je bewegte.

Vielfältige Pluspunkte von Karel Geraerts genannt

Dann sei Karel Geraerts ein ausgesprochener Menschenfänger, für den der Job als Trainer in der Hauptsache aus Menschenführung besteht. Allerdings gehe er mit dieser Stärke nicht nach Außen hausieren, agiere dennoch eher rational als emotional, aber eben immer mit einem Blick für den Menschen hinter dem Profi.

Das dritte, von Plancke erwähnte Plus, dass den Belgier ausmache, sei dessen Sinn für die Ästhetik des Fußballs. Unter Geraerts bevorzuge modernen, organisierten Fußball, um zum Erfolg zu kommen. Dieser solle den Spielern selbst aber auch Spaß machen. Wobei die Frage nach der Ästhetik des Spiels auf Schalke derzeit eher zweitrangig sein dürfte. Haben die Spieler aber Spaß am Spiel, dürfte auch der Erfolg wahrscheinlicher werden.

Last but not least lobt Plancke Karel Geraerts dafür, dass dieser letztlich pragmatisch orientiert sei. Sprich: Er baut nicht auf ein seinen Wunschvorstellungen entspringendes System, sondern arbeitet mit dem Material, welches vorhanden ist. Seine Philosophie bringe er zwar auch ein wenig ein, im Vordergrund aber stünde es, die Qualitäten der vorhandenen Spieler zum Tragen zu bringen. Da auf Schalke derzeit ohnehin kein Geld für Verstärkungen locker ist, könnte dies der vielleicht wichtigste Punkte der genannten Stärken Geraerts‘ sein.