Kritik an Installation von Tillmann: „Amigo-Affäre“ und eine lange Laufzeit

Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04 ist Axel Hefer, erst CFO, dann CEO beim Online-Hotelsuchportal Trivago. Er entscheidet nicht allein über die Besetzung der Vorstandsposten beim derzeitigen Zweitligisten, aber sicherlich maßgeblich. Jetzt installierte Hefer mit Matthias Tillmann den derzeitigen CFO von Trivago als mächtigsten Mann im Club, was alles andere als unumstritten ist.
Zunächst einmal ist der grundsätzliche Umstand, dass Tillmann zumindest mit Hefer mehr oder weniger bekannt sein müsste, nicht verwerflich. Dass Hefer mit Tillmann aber nun einen Vorstand installiert, der weder für besondere Nähe zum FC Schalke 04 bekannt ist noch überhaupt irgendwelche Erfahrung im Business des Profifußballs mitbringt, verwundert nicht gerade wenige im Umfeld des Clubs.
Wie zuletzt bekannt wurde, erhielt Tillmann auf Schalke zudem gleich einen Vertrag mit einer Laufzeit von dreieinhalb Jahren, ohne dass sicher wäre, dass Tillmann auch in einer ihm unbekannten Branche, die nach sehr eigenen Regeln funktioniert, überhaupt vernünftige liefern wird. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem es Schalke sportlich so schlecht wie vielleicht noch nie und finanziell definitiv immer noch nicht gut geht. Im verlinkten Beitrag ist bereits die Rede von einer „Amigo-Affäre“, welche einerseits für Schalke geradezu typisch wäre, genau zu jetzigem Zeitpunkt aber nicht gebraucht wird.

Lange Vertragslaufzeit von Tillmann bei S04 überrascht Außenstehende
Zumal man sich mit der personellen Neuaufstellung in Vorstand und Aufsichtsrat gerade vom alten Skandal-Schalke verabschieden wollte. Diesem Vorhaben machte Axel Hefer mit seiner zweifelhaften Personalwahl für den wichtigsten Job im ganzen Verein einen Strich durch die Rechnung. Womit nicht ausgeschlossen ist, dass Tillmann gut funktioniert und mithilft, den Club aus der Krise zu führen. Sollte dies aber nicht gelingen und man sich – wie zuletzt mit Bernd Schröder geschehen – von seinem Vorstandsvorsitzenden vorzeitig trennen wollen, hätte dieser einen ungewöhnlich langen Vertrag, der dieses Vorhaben zumindest schwieriger machen würde.