„Eine klare Spielidee“: So sucht Schalke 04 einen neuen Trainer

Elf Monate lang wirkte Thomas Reis auf Schalke als Chef-Trainer. Nach 30 Spielen in 1. und 2. Bundesliga sowie einer Begegnung im DFB-Pokal war Schluss für den 49-Jährigen. Nun sucht Königsblau einen Nachfolger für Reis.
Aktuell steht Matthias Kreutzer an der Seitenlinie. Sein erster Einsatz als Interims-Coach endete mit einer 1:3-Niederlage beim SC Paderborn 07. Auch in der folgenden Partie gegen Mitabsteiger Hertha BSC (8. Oktober, 13.30 Uhr) ist der 40-Jährige noch Chef-Trainer. Doch aufgrund einer fehlenden Lizenz darf er lediglich 15 Werktage aushelfen.
Welche Eigenschaften soll der neue Übungsleiter der Königsblauen mitbringen? „Wir suchen jemanden, der genug Erfahrung hat, um die Mannschaft direkt stabilisieren zu können“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das Team sei „verunsichert“, stellt der 46-Jährige fest. Das habe man in Paderborn gesehen. Hefer betont, dass „der neue Trainer eine klare Spielidee für unseren Kader mitbringen und die Spieler individuell weiterentwickeln“ solle.
Unterstützung durch Eurofighter Mulder
Der Aufsichtsratschef ist von der Qualität des Kaders überzeugt. Diese reiche aus, um „oben mitspielen“ zu können. „Da wollen wir auch wieder hinkommen“, meint der gebürtige Dortmunder. Trotz eines Rückstandes von acht Punkten auf Relegationsrang drei hat Hefer den direkten Wiederaufstieg noch nicht abgeschrieben: „Für den neuen Trainer gilt kurzfristig der Anspruch, dass wir uns sichtbar verbessern und wieder in andere Tabellenregionen orientieren wollen. Wenn es dann noch reicht, wäre es schön.“ Doch die Rückkehr in die Bundesliga sei kein Muss. „Wenn wir stattdessen mit einer gut eingespielten Mannschaft in der nächsten Saison um den Aufstieg spielen können, wäre das für uns auch kein Weltuntergang“, resümiert der 46-Jährige.
Die Suche nach dem neuen Chef-Trainer liegt in der Verantwortung von Sportvorstand Peter Knäbel (56) und Sportdirektor André Hechelmann (39), die zusammen mit dem Sportausschuss eine Kommission gebildet haben. Daran beteiligt ist auch Aufsichtsratsmitglied Youri Mulder. Der 54 Jahre alte frühere „Eurofighter“, der 1997 mit Schalke 04 den UEFA-Cup gewann, könne „mit seinem Netzwerk eine große Unterstützung sein“, bekräftigt Hefer.
Mit großen Problemen bei der Trainer-Suche rechnet der Aufsichtsratsvorsitzende nicht. „Schalke ist nach wie vor ein Verein, bei dem – seien es Spieler, Sponsoren oder Trainer – quasi alle gesprächsbereit sind und ein gewisses Kribbeln verspüren“, stellt Hefer fest.