Schalke patzt gegen St. Pauli: Verdiente 1:3-Niederlage am Millerntor
Der FC Schalke 04 bleibt in dieser Saison auswärts ohne Sieg. Beim FC St. Pauli unterlagen die Königsblauen nach insgesamt schwacher Leistung mit 1:3 (1:1). Vor allem in der ersten Hälfte enttäuschten die Knappen. Für die Hamburger schnürte Hartel einen Doppelpack (21. Minute, Handelfmeter, 57.). Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Polter (29.). Der eingewechselte Kalas setzte per Eigentor den Schlusspunkt (90.+2).
S04-Trainer Reis lüftete das Geheimnis: Für den verletzten Müller rückte Langer ins Tor. Der Österreicher hatte den Stammtorhüter schon beim 4:3-Heimerfolg gegen den 1. FC Magdeburg vor einer Woche abgelöst. Zudem ersetzten Schallenberg und Kabadayi in der Startelf Ouédraogo und Mohr (beide Bank).
Beide Mannschaften taten sich zu Beginn noch schwer und hatten Schwierigkeiten, ihr Spiel aufzuziehen. Zu oft versandeten die Pässe im Nichts oder landeten beim Gegner.
Beendet war die Aufwärmphase nach etwas mehr als einer Viertelstunde. St. Pauli kam zu einer Dreifach-Chance. Erst klärte Brunner den Abschluss von Saad knapp vor der Linie, dann wehrte Baumgartl den Nachschuss von Ritzka ab. Anschließend setzte Hartel den Ball über den Schalker Kasten.
Nur zwei Minuten später scheiterte Eggestein freistehend an Langer, den Abpraller knallte er an den rechten Pfosten. In der 21. Minute lag dann das Leder im Tor der Gäste. Tempelmann bekam den Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Schiedsrichter Willenborg schaute sich die Bilder noch einmal an und zeigte auf den Punkt. Hartel lief an und traf zum 1:0 rechts unten. Langer war unterwegs in die andere Ecke.
Fast im Gegenzug schoss Kabadayi aus spitzem Winkel knapp über das Hamburger Tor (22.). Den Ausgleich gab es dann in der 29. Minute. Ouwejan gab den Ball von der linken Seite nach innen. Polter hielt den Fuß hin und traf rechts unten zum 1:1.
St. Pauli zeigte sich von dem Gegentreffer jedoch nicht beeindruckt und kontrollierte weiterhin die Begegnung. Die Schalker bekamen im Mittelfeld nur wenig Zugriff.
Halbzeit-Fazit: Der FC St. Pauli bestimmte das Spiel, hatte mehr Ballbesitz, mehr Chancen – dennoch stand es nur 1:1. Die Königsblauen waren vor dem gegnerischen Tor äußerst effizient. Von zwei Schüssen war einer drin. Alles in allem war das Remis recht schmeichelhaft für die Gäste, die in der Offensive weitestgehend nur Stückwerk ablieferten.
Hartel legt nach – Schalke ins eigene Tor
Mit unveränderter Besetzung ging es in den zweiten Durchgang.
Die Königsblauen verzeichneten die erste gute Aktion. Doch Polter traf aus rund acht Metern nur das Außennetz (47.). Dann war wieder St. Pauli an der Reihe. Saad schlenzte die Kugel von halblinks an den rechten Außenpfosten (50.).
Schalke jetzt aktiver als noch im ersten Durchgang. Nach einer Ecke von Ouwejan köpfte Polter nur knapp über den Querbalken (55.).
Doch dann schlugen die Kiezkicker zu. Afolayan passte zu Eggestein, der für Hartel abklatschen ließ. Der Pauli-Kapitän nahm den Ball mit und setzte ihn aus rund 17 Metern an den rechten Innenpfosten. Von dort sprang die Kugel zum 2:1 ins Netz (57.).
Aber die Königsblauen wehrten sich. Kabadayi (63.) und Polter (65.) besaßen die Chance zum erneuten Ausgleich. Langer verhinderte auf der Gegenseite Hartels dritten Treffer (67.).
In der Schlussviertelstunde hatten die Hausherren die Partie wieder besser im Griff. Die Knappen hatten Probleme, in den gegnerischen Sechzehner zu kommen.
In der Nachspielzeit fälschte Kalas einen Schuss von Boukhalfa unhaltbar für Langer zum 1:3 ins eigene Netz ab (90.+2).
Fazit: Ein insgesamt verdienter Sieg des FC St. Pauli. Die Hamburger stellten die reifere Elf mit einer durchdachten Spielanlage. Schalke enttäuschte vor allem in den ersten 45 Minuten. Nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Königsblauen verbessert und kamen auch zu mehr Chancen. Doch eine gute halbe Stunde war letztlich zu wenig für einen Punktgewinn. St. Pauli lief rund sechs Kilometer mehr als Schalke.
S04: Langer – Brunner, Baumgartl (85. Kalas), Kamiński, Ouwejan – Schallenberg (82. Topp) – Seguin (66. Ouédraogo), Tempelmann – Kabadayi (66. Kozuki), Polter, Murkin
FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Metcalfe (88. Nemeth), Hartel, Ritzka – Afolayan (82. Boukhalfa), Eggestein (60. Albers), Saad (82. Amenyido)
Tore: 1:0 Hartel (21., Handelfmeter), 1:1 Polter (29.), 2:1 Hartel (57.), 3:1 Kalas (90.+2, Eigentor)
Aufgrund einer viel zu defensiven Startaufstellung/-Einstellung hatte
Schalke in der 1.HZ keinerlei Zugriff.
Der Trainer reagiert hierauf erst in
der 2.HZ und viel zu spät. Schallen-
berg hat bisher noch kein einziges
gutes Spiel für Schalke gemacht, ist
nach seiner Sperre aber direkt wieder dabei. Es ist bereits der 7.
Spieltag und immer noch kein
wirkliches Spielsystem erkennbar.
Hartel kann als Spielmacher von St.
Pauli völlig frei schalten und walten.
Alle Neuverpflichtungen und Abgänge wurden mit dem Trainer
abgestimmt, auch unnötige und
folgenschwere Abgänge, wie Pie-
ringer, Aydin, Flick etc. Reis ist ein-
fach nicht der richtige Trainer, um
die Mannschaft kurzfristig weiter-
zuentwickeln und eine erfolgreiche
Spielidee zu implementieren.
Sehe ich ähnlich. Schallenberg ist für mich immer ein großer Unsicherheitsfaktor.
Lob dagegen für Seguin und Tempelmann. Vor allem der Einsatz von Tempelmann gefällt mir sehr.
absolut richtig, und den rechten Verteidiger in urlaub schicken , der in keinem spiel eine ordentliche Flanke zustande gebracht