Obgleich die neue Saison noch lange nicht begonnen hat, durfte Ibrahima Cissé bereits jubeln. Mit der U23 Malis erreichte der Innenverteidiger beim Afrika-Cup in Marokko jüngst den dritten Platz. Damit qualifizierte sich das westafrikanische Land für das Olympische Fußballturnier 2024 in Frankreich. Der 22 Jahre alte Schalke-Profi erhielt zudem eine Nominierung für die „Elf des Turniers“.
Cissé stand in allen fünf Partien Malis in der Startelf. Lediglich beim unglücklichen Aus nach Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Gastgeber Marokko musste er vorzeitig vom Feld. Nach einer Gelben Karte nahm ihn sein Trainer Alou Badra Diallo (53) sicherheitshalber aus der Partie. Cissés hervorragende Leistungen blieben selbstverständlich auch auf Schalke nicht unentdeckt. „Wir sind sehr stolz, dass Ibra sämtliche Spiele absolviert und die Bronzemedaille gewonnen hat“, freut sich Sportdirektor André Hechelmann (38) auf der Vereins-Website.
Sportvorstand Peter Knäbel (56) hatte den weiten Weg nicht gescheut und sich vor Ort von den Darbietungen des 1,96 Meter großen Abwehrmannes überzeugt. „Unser Ziel als sportliche Leitung ist es, unseren Spielern die Wertschätzung entgegenzubringen und sie möglichst oft bei großen Ereignissen vor Ort zu unterstützen. Der Begriff ‚gemeinsam‘ spielt auf Schalke eine große Rolle, das ist Teil unserer DNA“, erläutert Hechelmann Knäbels Reise nach Marokko.
„Wir sind überzeugt von seinen Qualitäten“
Der Schalker Sportdirektor zeigt sich beeindruckt von der Entwicklung des Maliers. „Man hat das Gefühl: Jetzt zeigt Ibra das, was er im ersten Jahr nicht so zeigen konnte“, urteilt der 38-Jährige, der sich alle Auftritt Cissés beim U23-Afrika-Cup im Livestream ansah. Hechelmann resümiert: „Mit dem Rückenwind erhoffen wir uns, dass er es weiter fortsetzt. Wir sind überzeugt von seinen Qualitäten.“ In der vergangenen Saison lief der Abwehrmann 16-mal für die U23 in der Regionalliga auf. Im gelangen fünf Treffer und eine Torvorlage.
Nach den Abgängen von Moritz Jenz (24, zum VfL Wolfsburg), Sepp van den Berg (21, nach Leihe zurück zum FC Liverpool) und Maya Yoshida (34, vereinslos) herrscht in der Innenverteidigung der Königsblauen Personalmangel. Für Cissé ergibt sich dadurch die große Chance, sich zu präsentieren. Er wisse noch gar nicht, wie gut er sei, urteilte S04-Coach Thomas Reis einmal über Cissé.