72.000 Zuschauer in der 2. Bundesliga – ganz offiziell. So voll wie am 16. Juni 1991 wird das Stadion auf Schalke nicht mehr werden. Kann es auch nicht, denn anders als das altehrwürdige Parkstadion fasst die Veltins-Arena „nur“ 62.271 Besucher. Dennoch gehen die Königsblauen in der anstehenden Zweitliga-Saison auf Rekordjagd.
Alexander „Sascha“ Borodjuk netzte in der 78. Minute der Partie gegen den SV Darmstadt 98 ein. Es blieb der Treffer des Tages. Am 38. und letzten Spieltag der Saison 1990/91 – Meisterschaft und Aufstieg standen bereits fest – gewannen die Königsblauen gegen die Lilien und kehrten in die höchste deutsche Spielklasse zurück. Die Hessen waren als Siebzehnter sportlich abgestiegen, blieben aber nach dem Lizenzentzug für Rot-Weiss Essen in der 2. Bundesliga. 72.000 Fans waren Zeuge dieser dramatischen Begegnung.
In der vergangenen Saison wollten im Schnitt 53.470 Zuschauer im Hamburger Volksparkstadion den Aufstieg des heimischen Sport-Vereins verfolgen. Aus dem Unterfangen wurde bekanntlich nichts, denn die Hanseaten scheiterten in der Relegation am Bundesliga-16. VfB Stuttgart (0:3, 1:3). Einen solch hohen Besucherschnitt hatte bislang kein anderer Klub des Fußball-Unterhauses zu verzeichnen. Die alte Bestmarke – ausgerechnet der Stuttgarter – aus der Spielzeit 2016/17 mit 50.717 wurde pulverisiert.
Große Nachfrage nach Dauerkarten
Nach nur einem Jahr könnte der HSV seinen Rekord jedoch schon wieder verlieren, und zwar an den FC Schalke 04. Trotz des erneuten Absturzes in die Zweiklassigkeit herrscht weiterhin ein Run auf die Tickets für die Heimspiele der Knappen. Die 40.000 Dauerkarten, die der Revierklub herausgab, waren im Handumdrehen unters königsblaue Volk gebracht.
In der Saison 2023/24 ist es durchaus möglich, dass die Schalker die 60.000er-Marke knacken. Zwar sind die Kontrahenten in der 2. Bundesliga nicht so namhaft wie eine Klasse weiter oben, doch die Nachfrage auf Tickets ist ungebrochen.
Ein Problem existiert allerdings. Zehn Prozent der Eintrittskarten pro Spiel gehen an Gästefans. Doch ob Vereine wie der SV Wehen Wiesbaden und die SV Elversberg ihr Kontingent ausschöpfen können, ist doch eher fraglich.