Viele Beobachter waren der Auffassung, dass aus den beiden Spiele gegen die TSG Hoffenheim und Hertha BSC im Prinzip zwei Siege hermüssten, um die beiden Clubs sowie den VfB Stuttgart oder einen anderen Verein noch überholen zu können. Mit der gestrigen 0:2-Niederlage sind zwei Siege aber nicht mehr möglich. Abgestiegen ist S04 dadurch noch lange nicht, doch die Lage spitzt sich zu.
Besondere Situationen erfordern bekanntlich besondere Maßnahmen. Hatten die Verantwortlichen von Schalke schon in den letzten Wochen so einiges versucht, um mehr Erfolg aus der Mannschaft zu kitzeln, griff man auch gestern zu einer ungewöhnlichen Aufarbeitung der Niederlage.
Laut Bild-Zeitung fand nämlich die Diskussion dieser Pleite mit den Spielern bereits im Bus statt. Sportvorstand Peter Knäbel, der mit eigenem Pkw angereist war, entschied sich kurzfristig, mit der Mannschaft im Bus zurückzufahren.
Details über die Inhalte der Gespräche mit den Spielern weiß (oder will) auch die Bild-Zeitung nicht zu berichten. Zufrieden aber dürfte niemand mit der Darbietung der Knappen gewesen sein, die sich gegen einen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt letztlich als klar unterlegen erwiesen.
Knäbel fuhr kurzfristig mit dem Mannschaftsbus mit
Dass dies dann auch noch vor mindestens 10.000 nach Sinsheim mitgereisten Schalker Fans geschah, dürfte dann erst recht niemand erfreut haben – weder im Resultat noch in der Außenwirkung auf die so viel Zeit und Geld investiert habenden Fans.
Klar ist aber: Die schon am Freitag anstehende Partie gegen Tabellennachbar Hertha BSC muss nun tatsächlich unbedingt gewonnen werden, um noch bis zum Ende der Saison in der Verlosung um den Klassenerhalt zu sein. Zwar wäre auch bei einer weiteren Niederlage rechnerisch noch alles möglich. Die folgenden Gegner aber werden von größerem Kaliber sein als Hertha BSC und eben zuletzt die TSG Hoffenheim. Bleibt aus Schalker Sicht zu hoffen, dass die Maßnahme von Peter Knäbel, mit dem Team im Bus zurückzufahren, auch Wirkung zeigen wird.