Kehrt Clemens Tönnies zurück? Das sagt Schalke-Boss Bernd Schröder

Ohne ihn ging auf Schalke nichts. Nahezu zwei Jahrzehnte bestimmte Clemens Tönnies als Vorsitzender des Aufsichtsrates die Geschicke des Revierklubs. Am 30. Juni 2020 legte er nach massiven Protesten aus der Fanszene sein Amt nieder. Doch ganz weg war der heute 66 Jahre alte Unternehmer nie. Spielt Tönnies bei S04 bald wieder eine größere Rolle?
„Böklunder“ zählt weiterhin zu den Premium-Partnern des Revierklubs, der zweithöchsten Sponsoring-Kategorie der Königsblauen. Der Nahrungsmittelhersteller ist Teil der Tönnies-Konzerntochter Zur-Mühlen-Gruppe. Ein finanzielles Engagement des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden besteht trotz der Amtniederlegung 2020 weiterhin. Schalkes Vorstandschef Bernd Schröder (56) könnte sich gut vorstellen, dass die Zusammenarbeit mit Tönnies in Zukunft noch intensiver ausfällt. Gegenüber der Funke Mediengruppe erklärte er: „Clemens Tönnies ist über sein Sponsoring bereits wirtschaftlich sehr stark eingebunden. Wenn er das noch ausbauen will, ist er herzlich willkommen, wie jeder andere auch.“
Schröder weist zugleich darauf hin, dass auf Schalke die Zeiten des Schuldenmachens vorüber sind. „Geld leihen und damit noch mehr Fremdkapital aufnehmen – das wollen wir nicht“, betonte der S04-Boss. Stattdessen wolle man „Verbindlichkeiten abbauen und die Zukunft nicht mit noch mehr Schulden belasten“. Auf diese Weise erhöhe sich im Verein der „Spielraum für Investitionen, auch in den Sport“.
„Tönnies ist Teil unserer Vergangenheit“
Für den aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden Axel Hefer ist ein größeres Engagement seines Vorgängers jedoch nicht erstrebenswert. „Wir schauen nach vorn und nicht zurück. Clemens Tönnies ist Teil unserer Vergangenheit, nicht unserer Zukunft“, bekräftigte der 45-Jährige im Gespräch mit Zeit online. Für den Schuldenabbau benötige man den umstrittenen Unternehmer nicht. Dennoch plant Hefer das Minus in den kommenden Jahren zu reduzieren. Er führte weiter aus: „In der Bundesliga tilgen wir pro Jahr etwa zehn Millionen Euro, wir sind auf einem guten Weg. Wir haben nicht vor, in fünf Jahren schuldenfrei zu sein – das ist auch nicht sinnvoll.“