Der Torwart-Titan auf Schalke? Das wäre 2009 fast Realität geworden. Doch der heute 53 Jahre alte Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München entschied sich bekanntlich anders. Jetzt plauderte Kahn gegenüber der „Sport Bild“ über seine Beweggründe, den Manager-Job beim Revierklub abzulehnen.
„Nachdem ich 2008 meine Karriere beendet hatte, gab es die Möglichkeit, nach Schalke als Manager zu gehen“, gestand der dreifache Welttorhüter des Jahres. Der bei dem Gespräch mit der Sportzeitung ebenfalls anwesende Hans-Joachim Watzke (63), seit 2005 Geschäftsführer von Borussia Dortmund, spöttelte daraufhin: „Da hast du aber Glück, dass du es nicht gemacht hast. Hey, nur Spaß.“
Möglicherweise wäre die Fußball-Geschichte anders verlaufen, hätte Kahn damals das Angebot angenommen. Doch die Gespräche mit den Schalker Verantwortlichen um Aufsichtsratschef Clemens Tönnies (66) konnten den gebürtigen Karlsruher nicht dazu bewegen, den Manager-Job beim Revierklub zu anzutreten. Kahn, der von 1994 bis 2008 beim FC Bayern im Tor stand, brachte es nicht übers Herz, nur ein Jahr nach Ende seiner Zeit als Aktiver bei einem anderen Verein zu arbeiten. „Wenn du 14 Jahre für einen Klub gespielt hast, gehst du auch nicht einfach so woanders hin“ erzählte er freimütig.
Gespräche blieben nicht lange geheim
Die Besprechung wurde zudem recht schnell öffentlich bekannt. Das schmeckte dem „Titan“ jedoch überhaupt nicht, wie er jetzt verriet: „Es hieß, das Treffen sei natürlich geheim. Ich saß dann an der Hotelbar und habe auf das Gespräch gewartet – und da lief schon im Ticker bei „n-tv“ im Fernsehen, dass ich gerade zu Gesprächen da sei. Da hatte ich dann gleich kein so gutes Gefühl …“
Daraufhin zerschlug sich das Engagement Kahns beim FC Schalke 04. Lange Jahre wirkte der 53-Jährige anschließend als TV-Experte. Im Januar 2020 nahm er seine Tätigkeit im Vorstand des FC Bayern München auf, dessen Vorsitzender er anderthalb Jahre später nach dem Rücktritt von Karl-Heinz Rummenigge (67) wurde.