Die Offensive als Sorgenkind – Schalke kreiert zu wenig Chancen
Den aktuellen 14. Tabellenplatz würden Verantwortliche und Fans des FC Schalke 04 für das Saisonende sicherlich sofort unterschreiben. Der Weg zum Klassenerhalt allerdings ist nach bislang lediglich sechs Punkten aus den ersten sieben Spielen, die hochgerechnet kaum für ein weiteres Erstliga-Jahr reichen werden, noch weit. Erst recht, weil derzeit mit dem VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen zwei Klubs hinter S04 stehen, die wirtschaftlich über weitaus größere Möglichkeiten verfügen und mutmaßlich nicht auf Dauer gegen den Abstieg spielen werden.
Ein potentieller Konkurrent wie der FC Augsburg, der am 2. Oktober nach der Länderspielpause in der Veltins-Arena gastiert, hat unterdessen schon neun Punkte auf dem Konto und gerade mit dem 1:0 gegen den FC Bayern München einen Coup gelandet. Will Schalke die Fuggerstädter nicht schon aus den Augen verlieren, darf das direkte Duell in zwei Wochen nicht verloren werden. Eigentlich muss sogar ein Sieg her, denn die folgenden Aufgaben bei Bayer Leverkusen und gegen die TSG 1899 Hoffenheim haben es in sich.
Nur Wolfsburg und Augsburg mit weniger Torchancen
Mit Augsburg gastiert eine von nur zwei Mannschaften, die im bisherigen Saisonverlauf laut „kicker“-Statistik noch weniger Torchancen hatte als Schalke. Die Königsblauen bringen es auf 30 Einschussgelegenheiten, Wolfsburg auf 27 und Augsburg nur auf 18. 30 Chancen verteilt auf sieben Begegnungen sind indes kein Ruhmesblatt. Auch nicht im Vergleich beispielsweise zu Mitaufsteiger Werder Bremen, für den 42 Möglichkeiten notiert sind.
Die offensive Harmlosigkeit alleine auf die Angriffsreihe um Simon Terodde und Sebastian Polter sowie die nachverpflichteten Jordan Larsson und Kenan Karaman zurückzuführen, wäre deshalb zu kurz gegriffen. Und die teils harsche mediale Kritik an den Stürmern nach dem 0:1 im Revierderby bei Borussia Dortmund ist auch nur bedingt berechtigt. Natürlich sind die Angreifer auch gefordert, sich in Position zu bringen und in Szene zu setzen, doch insbesondere ein als Strafraumstürmer gefürchteter Terodde lebt von Zuspielen, die in dieser Saison zu selten kommen. Ein Punkt, an dem Trainer Frank Kramer schon vor dem Duell mit Augsburg zwingend ansetzen muss.