Knappenschmiede

Bericht: Scouting beim FC Schalke 04 neu aufgestellt

Peter Knäbel
Foto: imago images

Es gab Zeiten, da gab der FC Schalke 04 heute unvorstellbare Beträge für neue Spieler aus. Breel Embolo kam für 26,5 Millionen Euro vom FC Basel. Für Nabil Bentaleb, damals in Diensten von Tottenham Hostpur, überwies der Revierklub 19 Millionen Euro nach London. Über 16 Millionen Euro für den Verkauf von Sebastian Rudy freute sich der FC Bayern München. Diese Zeiten des Überflusses sind vorerst vorüber.


Heute werden auf Schalke kleinere Brötchen gebacken. Die Knappenschmiede genießt seit vielen Jahren einen exzellenten Ruf. Immer wieder finden Nachwuchskicker von dort den Weg in den Profi-Fußball. Aktuell nimmt Sidi Sané (19), Bruder des Nationalspielers Leroy (26), an der Vorbereitung der Profis teil. Eine andere Möglichkeit, günstig an talentierte Spieler zu gelangen, ist das Scouting in unteren Ligen, das bei Schalke-Sportvorstand Peter Knäbel (55) einen hohen Stellenwert genießt. Auf der Mitgliederversammlung am 12. Juni hatte er Klartext gesprochen. „Der Scouting-Bereich war eine Ruine, als ich übernommen habe“, fand Knäbel damals deutliche Worte.

Nach Angaben des „Kicker“ schauen sich die Späher des Bundesliga-Rückkehrers verstärkt in der 3. Liga und den Regionalligen um. Auch in unterklassigen Ligen finden sich zahlreiche begabte Fußballer, die bislang durch jedes Raster gefallen sind. Aktuelle Beispiele im Schalker Kader sind Blendi Idrizi (24) und Florian Flick (22). Idrizi kam im Januar 2020 von Fortuna Köln zu Königsblau. Nach eineinhalb Jahren in der U23 gelang ihm der Sprung in die erste Mannschaft. Mit 24 Pflichtspieleinsätzen (1 Tor, 4 Assists) absolvierte er eine zufriedenstellende Premieren-Saison in Liga zwei.

Neuestes Beispiel: Justin Heekeren

Flick erwarb seine fußballerische Grundausbildung bei Waldhof Mannheim. Im Juli 2020 schlug er seine Zelte im Ruhrgebiet auf. Erst stand er eine Spielzeit lang im Kader der U23, dann holte ihn der damalige Chef-Trainer Dimitrios Grammozis (43) zu den Profis. Dort lief der vielseitig verwendbare Flick in der Aufstiegssaison 27-mal in der 2. Bundesliga auf.

Neuestes Beispiel für die veränderte Scouting-Strategie von S04 ist Torwart Justin Heekeren. Der 21-Jährige zeigte in der Regionalliga bei Rot-Weiß Oberhausen überragende Leistungen und verdiente sich damit einen Vertrag bei den Knappen. Dort unterschrieb er bis 2025, ist aber zunächst für die zweite Mannschaft vorgesehen.

Idrizi, Flick und Heekeren stehen stellvertretend für viele weitere Talente, die noch folgen sollen.

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