Uwe Kemmer tritt aus Aufsichtsrat zurück
Der Verein kommt nicht zur Ruhe. Wenn ein Brandherd ausgetreten ist, entsteht an anderer Stelle der nächste. Jetzt tritt Aufsichtsrat Uwe Kemmer ohne Vorankündigung von seinem Amt zurück. Das sorgt für einige Irritationen, da sein Rücktritt mit deutlicher Kritik an seinen Kollegen verbunden ist.
Und diese Kritik hat es in sich. Publik wurde der Rücktritt von Uwe Kemmer schon gestern während der Partie beim FC Augsburg, ging aber im Trubel um den schweren Zusammenstoß von Mark Uth etwas unter. Dafür hallen Kemmers Worte, die er auch bei facebook veröffentlichte, heute umso lauter nach.
Bislang habe er Entscheidungen nach außen hin mitgetragen, auch wenn er in der einen oder anderen Angelegenheit abweichender Auffassung war. Dies tat er, um hundertprozentige Geschlossenheit des Gremiums zu demonstrieren, für ihn ein normaler Vorgang. Doch die Maßnahmen und auch die ausbleibenden Maßnahmen, für die der Aufsichtsrat verantwortlich zeichnet, könne er nun nicht mehr mittragen. Die Gespräche im Gremium hätten ihm „schmerzlich vor Augen geführt, dass ich einige Dinge fundamental anders sehe“.
Kemmer übt Kritik – aber keine konkrete
Er sei aber der Überzeugung, dass Geschlossenheit gerade in diesen Krisenzeiten weiterhin unabdingbar sei. Diese könne er aber nicht mehr bieten, weshalb er sein Amt niederlegt. Eigentlich wäre seine Aufgabe ohnehin Ende 2020 ausgelaufen gewesen. Da die nächste JHV aber auf unbestimmte Zeit verschoben ist, hätte sich auch sein Mandat auf unbestimmte Zeit verlängert. Das wollte er nun mit seinem Rücktritt vermeiden.
Natürlich bedankte er sich bei allen Fans und Mitgliedern für die Unterstützung des Clubs, zudem sei ihm der Schritt „verdammt schwer“ gefallen. Was er konkret anders sieht als seine Kollegen macht Uwe Kemmer dann allerdings nicht publik, was ungünstigerweise in der gegenwärtigen Lage Raum für Spekulationen lässt. Zudem hätte nicht jeder den Weg an die Öffentlichkeit gewählt.