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Schneider gesteht Fehler ein: Trainer Wagner doch zu lange gehalten

Jochen Schneider
Foto: imago images

Das hört man selten in dieser eindeutigen Form im Profifußball. Sportvorstand Jochen Schneider hat öffentlich eingestanden, dass es ein Fehler war, David Wagner noch über die Sommerpause hinaus eine Chance zu gewähren, den Karren beim FC Schalke 04 wieder aus dem Dreck zu ziehen.


Zwar nutzte Jochen Schneider die etwas höflichere Formulierung davon, dass „seine Rechnung nicht aufgegangen“ sei. Innerhalb des Jargons, der in der Bundesliga üblich ist, kommt das aber einem recht klaren Schuldeingeständnis von Jochen Schneider gleich. Dieser war ja auch schon im Sommer bereits in die interne Kritik geraten, weil er an David Wagner festhielt. Dies hatte neben sportlichen – Schneider verweist auf die erfolgreiche Hinrunde mit 30 Punkten – sicher auch finanzielle Gründe nach dem Aufkommen der Corona-Krise. Zumal ein Nachfolger von David Wagner nicht nur bezahlt werden muss, sondern überhaupt erst noch jemand gefunden werden musste, der sich Schalke 04 in der gegenwärtigen Lage antut – sieht man einmal vom Running Gag Peter Neururer in solchen Fragen ab.

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Am Ende fehlte Schneider und Wagner der Glaube an Besserung

Das ist nun in Person von Manuel Baum der Fall. Doch diesen Wechsel hätte man auf Schalke schon deutlich früher haben können. Dann hätte ein neuer Trainer viel mehr Zeit gehabt, sich auf sein neues Team einzustellen. Dass der Auftakt derart in die Hose geht, wie es mit 1:11 Tore bei 0 Punkten der Fall, war zwar nicht unbedingt abzusehen. Dass es aber spürbare Risse im Teamgefüge genauso gab wie Missstimmung zwischen Coach Wagner und einigen Spielern, war aber selbst von außen kaum zu übersehen gewesen.

Dafür, es dennoch weiter mit Wagner zu versuchen, sei Schneider federführend gewesen. Doch nach den beiden Auftaktniederlagen sei nicht nur bei ihm, sondern auch bei David Wagner selbst der Glaube geschwunden, in dieser personellen Konstellation das Ruder in Kürze noch herumreißen zu können. „Der Karren war festgefahren – und je mehr Gas das Trainerteam und die Mannschaft gegeben haben, desto tiefer hat er sich eingegraben“, erläutert Schneider das Schalker Problem beim Saisonbeginn. Trotz der Trennung halte er Wagner aber weiter für einen guten Trainer. Eine Einschätzung, mit der er zumindest aktuell auf Schalke recht alleine dastehen dürfte.

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