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Bürgschaft beantragt! Schalke will Sicherheit über 31,5 Mio vom Land NRW

Die Info der Überschrift soll nicht irreführen. Denn der FC Schalke 04 beantragt keine Gelder vom Land, sondern nur eine Bürgschaft über diese 31,5 Millionen Euro. Nur, falls Schalke als Schuldner ausfiele, müsste das Land einspringen. Doch nun ist die Höhe dieser Bürgschaft bekannt.


So berichtet der WDR heute Nachmittag, dass er von einem vertraulichen Papier erfahren hat, über das heute in einer Sondersitzung im Landtag beraten worden ist. Darin heißt es, dass der Club 35 Millionen Euro an neuen Geldern benötigt, um zu überleben. Für 90 Prozent dieser Summe will man nun eine Landesbürgschaft erhalten. Das wären dann 31,5 Millionen Euro.

Spekuliert worden war schon seit einigen Tagen, dass Schalke ein derartiges Anliegen vorbringen werde. Nun ist es offenbar geschehen und war auch bereits Thema in der Landespolitik. Entschieden worden sei aber noch nichts. Immerhin wurde festgestellt, dass ein jeder Profifußballclub in Deutschland grundsätzlich ein Unternehmen sei und daher auch antragsberechtigt. Dies erläuterte Finanzminister Lutz Lienenkämper von der CDU gegenüber dem WDR.

Ein wenig brisant ist, dass sich im Falle einer Zusage die Bürgschaften des Landes allein für den FC Schalke 04 bereits auf rund 70 Millionen Euro beliefen. Denn es existieren bereits derartige Bürgschaften für diverse Bauprojekte, die Schalke bereits vorantreibt. Diese bewegen sich in einer Höhe von rund 38 Millionen Euro.

http://gty.im/682907454

Landtag NRW beriet in Sondersitzung

Damit ist also nun bestätigt, was die Spatzen schon länger von den Dächern pfiffen: Schalke braucht weiterhin Kredite von Banken und will dafür das Land bemühen. Denn ohne eine solche Bürgschaft erhielte der Club wohl derzeit keinen Kredit mehr – zu schlecht ist die allgemein finanzielle Lage. Zu ungewiss auch die Aussichten für den Profifußball in der Corona-Krise, in der niemand weiß, wann überhaupt wieder Spiele mit Zuschauern stattfinden werden und somit zumindest diese Einnahmequelle wieder sprudelt.

Zwar mussten alle Proficlubs in den vergangenen Wochen auf viele Einnahmen verzichten. Doch beim FC Schalke war – und ist – die Lage besonders bedrohlich. Offenbar hatten die Verantwortlichen bereits Gelder verpfändet, die erst in der Zukunft eintreffen werden. So hätte der Club ohne die Fortsetzung der Bundesliga auch ohne Zuschauer und die damit einhergehenden TV-Gelder wohl tatsächlich unmittelbar vor der Insolvenz gestanden. Auch jetzt benötigt man also dringend 35 Millionen Euro.

Wie das Land entscheiden wird, ist offen, wenn man auch auf Schalke recht zuversichtlich sein darf.

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