Oczipka über Corona, Beinschüsse und die Sehnsucht nach Fußball
Im auführlichen Gespräch mit dem Fußballkulturmagazin 11Freunde verrät Bastian Oczipka, wie er durch die Pause gekommen ist, wo er sich engagiert und warum ihm so viele Tunnels bei Gegnern gelingen. Stunden vor dem Revierderby verrät er außerdem, dass seine Sehnsucht, endlich wieder Fußball spielen zu dürfen, groß sei.
Bastian Oczipka war hier zuletzt häufiger Thema. Das lag weniger an seinen fußballerischen Fähigkeiten als an seinen vielen Aktivitäten während der Corona-Krise, um anderen zu helfen. So unterstütze Oczipka Kneipen in Gelsenkirchen, aber auch die Pfleger und Schwestern in einer Essener Klinik (u. a. mit der Lieferung von Turnschuhen), trainiert eine Gruppe von behinderten Kindern und tat noch vieles mehr. Darüber berichtet er im verlinkten langen Interview mit 11Freunde genauso wie darüber, dass er sich durchaus als Arbeitersohn sieht. Er ist zwar in Leverkusen und nicht im Revier aufgewachsen, sein Vater arbeitete aber auch 40 Jahre lang hart als Chemielaborant.
Warum er ein besonderes Talent für Beinschüsse beim Gegner hat, verrät er dem geneigten Publikum, das bei 11Freunde nicht nur aus Schalke-Fans besteht, ebenfalls. Da wartet er auf eine bestimmte Aktion des Gegners und schlägt dann zu – übrigens auch im Training beim FC Schalke 04.
Ex-U-Nationalspieler Oczikpa schon lange dabei
Dieses wiederum sei als richtiges Mannschaftstraining von nur einer Woche eigentlich zu kurz gewesen, um wieder in den Spielbetrieb einzusteigen. Niemand wisse, wo er in Bezug auf sein Leistungsvermögen stehe. Doch das gilt bekanntlich für alle Teams der Bundesliga gleichermaßen, somit auch für den Gegner Borussia Dortmund, bei dem man heute ab 15.30 Uhr antreten muss. Das Derby selbst ist überraschenderweise kein Thema in diesem ausführlichen Gespräch. Dafür ist Bastian Oczipka wohl einfach zu vielschichtig, hat er doch auch schon einiges als Profifußballer erlebt – und ist trotzdem kein typischer Profi mit Playstation und Bling-Bling als einzigen Hobbys.
Genervt war er in der Corona-Krise allerdings von zwei Aspekten. Erstens, dass der Eindruck vermittelt wurde, die Profis müssten nur auf ihr Gehalt verzichten, schon sei die Krise (der Proficlubs) gelöst. Und dass man ständig hätte Abwarten müssen, ohne Einfluss auf den Termin nehmen zu können. Das aber ist ja jetzt vorbei, zum Glück, wie Oczipka zum Schluss befindet, denn: „Die Sehnsucht, ganz einfach auf dem Platz zu stehen, ist groß.“