Auf Schalke wird die Ausgliederung wieder ein Thema
Es sind gemischte Signale, die Vorstand Alexander Jobst in Bezug auf die finanzielle Lage des FC Schalke 04 an die Öffentlichkeit sendet. Einerseits sei es nur eine Frage der Zeit bis zur Insolvenz, wenn sich an der Einnahmenseite nicht rasch etwas ändere. Andererseits würde das baldige Absolvieren von Geisterspielen – und den damit verbundenen TV-Einnahmen – der FC Schalke 04 diese Krise wohl ohne große Unterstützung überstehen.
Im Zuge der aktuellen Corona- und dadurch bedingten Finanzkrise wird aber auch ein Thema wieder aktuell, das den Club schon seit Jahren immer wieder in größere Auseinandersetzungen führt: eine mögliche Ausgliederung der Fußballprofi-Abteilung. Dann wären die Lizenzkicker nicht mehr Teil des e. V., also des eingetragenen Vereins, der Schalke bis heute in seiner Gesamtheit ist.
Eine derartige Änderung der Strukturen im Profifußball stieß immer wieder auf breit Ablehnung. Sollte nun aber das komplette Verschwinden des FC Schalke 04 auf dem Spiel stehen, wäre so mancher Anhänger wohl zu einem Einlenken bereit.
Jobst will Ausgliederung nicht mit aktueller Krise vermengen
Geklärt werden hätte auch dieses Thema erneut auf der eigentlich für Anfang Juni 2020 geplanten Mitgliederversammlung. Doch auch diese fällt, wenig erstaunlich angesichts einer meist fünfstelligen Zahl an Teilnehmern, dem Lockdown und den Kontakteinschränkungen zum Opfer. Noch steht kein Nachholtermin für diese Versammlung fest. Wohl aber, dass die Ausgliederung dort wieder diskutiert werden wird. Diesmal unter etwas anderen Vorzeichen als in allen Jahren zuvor.
Allerdings positionierte sich auch Alexander Jobst selbst bereits zu dieser Problematik und zwar ablehnend. Seiner Meinung nach könne man nur davor warnen, eine denkbare Ausgliederung mit dem aktuellen Liquditätsengpass in einen Topf zu werfen. Warum er davor warnt, da wurde Jobst jedoch nicht konkreter.
Problematisch war ohnehin schon in dieser Saison geworden, dass man sich zuletzt allzu selten nur für den europäischen Wettbewerb qualifizierte. Die Vize-Meisterschaft in der Vorsaison wurde von einer Katastrophensaison gefolgt, die die Kalkulation beim FC Schalke 04 Makulatur werden ließ. Die Corona-Krise kommt nun noch dazu, war aber nicht ursächlich für die generellen finanziellen Probleme der Gelsekirchener.