Die Sportwetten-Industrie wächst kräftig

Sportwetten erleben in Deutschland bereits seit Jahren einen Boom. Die Branche wächst von Jahr zu Jahr kräftig an und setzt Rekordsummen um. Von 2010 bis 2019 haben sich die Umsätze mit 9,3 Milliarden Euro fast verfünffacht. Jahrelang konnten die Anbieter auf Wachstumsraten von mehr als 20 Prozent pro Jahr vertrauen, erst 2020 kam es kurzfristig zu einem Rückgang.

Doch die Prognosen für die Zukunft sind weiterhin erfolgversprechend. Dafür wird in Deutschland auch die Öffnung des Marktes sorgen. Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag kam es im Sommer zu einer Liberalisierung und Öffnung des Marktes. In einigen Sportarten sind die Anbieter von Sportwetten längst nicht mehr wegzudenken.

Sport und Anbieter profitieren gegenseitig

Sie haben mit ihren Sponsor-Gelder und ihren Marketingmaßnahmen dafür gesorgt, dass beispielsweise der deutsche Fußball international glänzen kann. Doch das finanzielle Engagement beschränkt sich nicht nur auf die höchst Spielklasse, sondern dringt tief in die Amateurligen vor. Dort treffen Unternehmen und Kunden direkt aufeinander und profitieren gegenseitig voneinander.

Einerseits sorgen die Sponsor-Gelder der Industrie dafür, dass der Spielbetrieb auch in schwierigen Zeiten weiterläuft, andererseits könnten die Anbieter von Sportwetten ihre Werbung mitten in ihrer Zielgruppe platzieren. Vom Wachstum der Branche profitieren auch der Staat. So soll der Fiskus im Jahr 2019 rund 460 Millionen Euro an Steuern eingenommen haben. Die gesetzliche Liberalisierung sollte zukünftig auch in diesem Bereich für sprudelnde Einnahmen sorgen.

Technik beschleunigt das Wachstum

Die Gründe für den Erfolg von Sportwetten sind vielfältig. Einerseits liegen sie im technischen Fortschritt andererseits in der Kommerzialisierung begründet. Das Internet und seine immer schnelleren Verbindungen haben dazu geführt, dass Sportwetten flügge geworden sind. Die Sportwetten-Industrie hat die Vorteile der Digitalisierung schnell erkannt und ihre Angebote ins Netz verlagert, wo Sportwetten online  und das zu jeder Zeit verfügbar sind. So gelang es der Branche sich ein zweites, höchst erfolgreiches Standbein aufzubauen, das die stationären Wettbüros längst überflügelt hat.

Heute finden Wettfreunde im Netz unzählige Möglichkeiten auf sportliche, politische und gesellschaftliche Ereignisse zu wetten. Dies betrifft jedoch nicht nur lokal begrenzte Events, sondern Spiele in aller Welt. Die Branche hat sich als höchst kreativ erwiesen, wenn es darum ging, neue Sportarten zu entdecken und ihren Kunden zu präsentieren. Das weltweite Marketing macht diese bekannt und zieht neue Fan-Schichten an. Schließlich geht es bei Sportwetten vor allem um die Spannung im Spiel. Daher ist die Branche ideal dafür geeignet, diesen Faktor in ihrer Werbung herauszuarbeiten und den Sport im besten Lichte erscheinen zu lassen. So wird das Licht der Öffentlichkeit nicht nur auf Großevents, sondern auch auf kleinere Events gerichtet.

Eine Fortführung dieses Trends ist weiterhin höchst wahrscheinlich. Immerhin steht mit der 5G-Revolution der nächste große Meilenstein der Digitalisierung vor der Tür. Nicht umsonst ist das mobile Spielen in den letzten Jahren zum dominanten Zweig der Branche geworden. Was vor Jahren noch über klassische PC ablief, hat sich heute auf die mobilen Endgeräte verlagert. Smartphones, Tablets und Apps befeuern die Branche.

Das ist wenig verwunderlich, schließlich hat das mobile Spielen die Fans unabhängig gemacht. Heute ist niemand mehr von einem Computer, fixen Tageszeiten oder einer stationären Internetanbindung abhängig. Die Smartphones und ihre Apps haben die Sportwetten zu einem Freizeitvergnügen gemacht, dass rund um die Uhr genossen werden kann.

König Fußball regiert auch die Wettbranche

Dies trifft in Deutschland vor allem auf den Fußball zu. Dieser hat mit einem Anteil von 55 Prozent die klare Führungsposition erobert. Dahinter folgen mit Tennis und einem Marktanteil von 17 Prozent und Handball mit 7 Prozent zwei weitere höchst beliebte Sportarten unter Wettfreunden. Die Kunden selbst finden sich in allen Altersgruppen und Bildungsgraden, wobei jedoch Männer überrepräsentiert sind.

Diese Zahlen beweisen, dass Sportwetten in der Mitte der Gesellschaft angekommen und zur Freizeitbeschäftigung avanciert sind. Die enormen Zuwachsraten und die Höhe der Umsätze in Deutschland und weltweit lassen daran keine Zweifel mehr aufkommen. Für die Branche bedeutet der neue Deutsche Glücksspielstaatsvertrag, der seit 1. Juli des Vorjahres in Kraft getreten ist, endgültig Rechtssicherheit in Deutschland.

Jetzt ist klar, dass Deutschland eigene Lizenzen für Sportwetten ausgeben kann. Die Kunden können auf die neuen hohen Qualitätsstandards vertrauen und online wie offline auf ein breites Sportwetten-Angebot zurückgreifen. Die neuen Chancen auf dem Markt haben auch zu einer Konzentration geführt. Wie in anderen Branchen üblich fusionieren große Anbieter zu Konzernen, die weltweit den Ton am Markt angeben.

Bestes Beispiel dafür ist die Einkaufstour von 888sport. Das Unternehmen ist Teil der 888 Holdings PLC und wurde erst im Jahr 2008 gegründet. 888sport konzentriert sich vor allem auf Sportwetten am europäischen Markt. Nach der Übernahme von Branchengrößen wie William Hill und Mr. Green zu einem Kaufpreis von 2,5 Milliarden Euro zählt der Sportwettenanbieter nur 14 Jahre nach seiner Gründung zu den größten der Welt.

Glänzende Zukunftsaussichten

Die gesetzliche Liberalisierung in den USA hat gezeigt, dass diese Maßnahmen zumeist einen Wachstumsturbo für die Branche bedeuten. Experten rechnen auch in Deutschland mit einem weiteren starken Wachstum und dies vor allem bei Online-Sportwetten. Schließlich haben die Sportfans nun ein reichhaltiges Angebot vor sich, dass es möglich macht, live auf eine enorme Bandbreite von möglichen Ergebnissen zu wetten.

Für den Sport bedeutet dies gleichzeitig die Chance, verstärkt Sponsorengelder zu lukrieren und so im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Diese Entwicklung sollte den Milliardenmarkt weiterhin fördern und für sprudelnde Einnahmen sorgen.