„Meistgehasster Profi“ Albert Streit vermisste Unterstützung auf Schalke
Der Name ist für viele immer noch ein rotes Tuch, nicht nur, aber vor allem beim FC Schalke 04: Albert Streit. Er kam zwischen 2008 und 2011 auf lediglich 15 Einsätze für die Königsblauen, dabei war er für eine Ablöse von 2,5 Mio Euro von Eintracht Frankfurt gekauft worden. Jetzt blickt Streit zurück auf die Ereignisse jener Zeit.
Albert Streit galt in jener Zeit als überdurchschnittlicher Bundesliga-Profi, hatte zuvor beim 1. FC Köln und bei Eintracht Frankfurt viele gute Spiele gemacht. Doch als er im Winter 2008 zum FC Schalke 04 wechselte, war das Tischtuch zwischen ihm und Trainer Fred Rutten schnell zerschnitten. Problem war: Streit hatte schon nach nur kurzer Zeit erneute Wechselabsichten geäußert. Möglicherweise waren auch zwischenmenschliche Dinge vorgefallen.
Jedenfalls sei er fortan von Rutten nur noch angeschrien und runtergemacht worden, während andere Spieler ständig Lob erhalten hätten. So schildert Streit seine Sicht auf die damalige Entwicklung. Gleichzeitig habe Manager Andreas Müller ihm versichert, dass er gute Leistungen zeige und man auf ihn setze. Das Verhalten und die Entscheidungen des Trainers waren dazu aber völlig konträr.
Auf Schalke kam Albert Streit nicht auf die Beine
Tiefpunkt dieser Entwicklung war, dass er für die II. Mannschaft von Schalke 04 auflaufen musste – und dabei von den eigenen Fans bespuckt und beschimpft wurde. Dies wiederum wohl auch deshalb, da Streit die Chuzpe besessen hatte, nach seiner Ausmusterung öffentlich zu verkünden, dass er einen gut dotierten Vertrag habe, der noch einige Zeit laufe. Und diesen werde er aussitzen und Schalke nicht den Gefallen tun, vorzeitig zu wechseln.
Diese Aussage bereut Streit auch heute nicht, findet sie im Gegenteil sogar „einfach ehrlich“. Und weiter: „Das Bespucken war ja noch harmlos, ich wurde ganz schlimm beschimpft, jemand soll sogar in meine Richtung uriniert haben. Da wurden so viele Grenzen überschritten.“ Am Ende habe ihn diese Erfahrung aber sogar eher weitergebracht im Leben.
Mit dem Zorn der Fans konnte er also umgehen. Enttäuscht war Streit hingegen davon, dass sich die damaligen Schalker Verantwortlichen nicht von diesen Attacken distanziert haben. Er habe das Gefühl gehabt, dass man das Bild des „Abzockers“ sogar noch bewusst forciert habe, um ihn als Schuldigen der nicht fruchtbaren Zusammenarbeit zu brandmarken.
Anschließend wurde Streit zwar noch zum Hamburger SV ausgeliehen. Auch nach seiner Rückkehr bekam er auf Schalke aber keine Einsätze mehr. 2011 endete schließlich Streits Vertrag auf Schalke, worüber alle Beteiligten froh waren.