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Steffen Freund zu S04 und fehlendem Revierderby: „Vermisse dieses Highlight total“

Steffen Freund im Trikot des FC Schalke 04.
Photo by Henning Bangen/Bongarts/Getty Images

Jüngeren Fußballfans ist Steffen Freund wohl nur als Kommentator bei TV-Übertragungen bekannt. Dabei verbindet den in der DDR aufgewachsenen früheren Verteidiger ganz viel mit den beiden großen Clubs des Ruhrgebiets, für die er beide jeweils aktiv spielte. Im Interview mit dem Münchner Merkur nimmt er Bezug auf seine Verbindung zu S04 und dem BVB.


Kurz nach der Wende ging Steffen Freund vom heimischen Stahl Brandenburg zum FC Schalke 04. 21 Jahre war er da erst alt, traute sich aber die Bundesliga schon zu, nachdem er zuvor in der DDR-Oberliga (der höchsten Spielklasse) schon regelmäßig zum Einsatz gekommen war. Und Freund sollte sich nicht getäuscht haben, was sein eigenes Niveau angeht.

Auf Schalke wurde er rasch Stammspieler, genauso bei seinen weiteren Station Borussia Dortmund, Tottenham Hotspur und erst in seiner letzten Saison beim 1. FC Kaiserslautern ließ er seine Karriere langsam ausklingen. Zwischendurch war er sogar deutscher Nationalspieler geworden, feierte 1996 den Triumph bei der EM in England. In vier der sechs Spiele zum Titel war er im Einsatz, im Finale fehlte er dann wegen eines Kreuzbandrisses – der ihm auch das Mitwirken beim späteren Champions-League-Sieg des BVB unmöglich machte.

Nach nur zwei Jahren verließ er 1993 den FC Schalke und ging den gar nicht mal so seltenen Weg zum Revierrivalen Borussia Dortmund, wo er anders als manch Vorgänger auf diesem speziellen Weg wenig Akzeptanzprobleme hatte. Fünf Jahre wurden es im Trikot des BVB für Steffen Freund.

Flutlicht im Parkstadion
Photo by Bernd Lauter/Bongarts/Getty Images

Freund war von 1991 bis 1993 ein Schalker

Wegen dieser Vita wurde er gerade vom Münchner Merkur zu seiner Vergangenheit und zur Gegenwart der beiden Clubs befragt. Die Rivalität habe er selbst damals nicht so stark wahrgenommen, auch wenn er sie aus heutiger Sicht besser nachvollziehen könne. Außerdem habe Schalke 04 seinen Vertrag ohnehin nicht verlängern können, weil er wegen seiner guten Leistungen zu teuer geworden war. Und da ihm nur die Optionen FC Bayern oder Borussia Dortmund blieben, entschied er sich für Letzteres.

Das Revierderby, das nun so lange ausfällt, wie S04 den Wiederaufstieg nicht schafft, vermisst Freund „total“. Diese Paarung sei für ihn als Kommentator stets das Highlight schlechthin gewesen. Was die Zukunft von Schalke angeht, hat der Ehemalige ein gutes Gefühl. Mit Baumann sei nun wieder sportlicher Verstand in die Führung eingekehrt, die auch Mulder einbringe. So könne der Wiederaufstieg gelingen, glaubt oder hofft Steffen Freund. Was er zur Zukunft von Borussia Dortmund zu sagen hat, interessiert an dieser Stelle weniger, ist aber ebenfalls im Text des Münchner Merkurs nachzulesen.