Alles richtig gemacht: Ex-Schalker Fehler begeistert in 3. Liga
Seinen Namen kennen nur die wenigsten. Selbst eingefleischte Schalke-Fans zucken nur mit den Schultern, wenn sie nach Stanislav Fehler gefragt werden. Doch in der 3. Liga hat der 21 Jahre alte Linksaußen am vergangenen Wochenende für Aufsehen gesorgt. Für den SV Sandhausen bereitete er beim 2:1-Heimsieg gegen Waldhof Mannheim beide Treffer mustergültig vor.
Die Kurpfälzer haben sich in der laufenden Saison zu einem Aufstiegsfavoriten gemausert. Nach neun Runden grüßen die Schwarz-Weißen von der Tabellenspitze. Lediglich am dritten Spieltag verließen sie als Verlierer den Platz. Ausgerechnet gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96, aktuell Vorletzter, gab es vor heimischem Publikum eine 0:1-Niederlage.
In der Partie gegen die Niedersachsen zählte Fehler noch nicht zum Kader der Sandhäuser. Der Flügelstürmer wechselte erst Ende August 2024 von Holstein Kiel zum langjährigen Zweitligisten (2012 bis 2023). Den Bundesligaaufsteiger verließ er im Streit, da ein Profivertrag nicht zustande kam. Seine Ausbeute mit 20 Toren und 14 Assists in 33 Spielen in der Regionalliga Nord kann sich sehen lassen. Chancen auf einen Vertrag mit Zweitligaaufsteiger SSV Ulm zerschlugen sich trotz aussichtsreicher Verhandlungen letztendlich.
Doch der 21-Jährige trug einst auch das königsblaue Trikot. 2019 wechselte er aus der Nachwuchsabteilung des Erzrivalen Borussia Dortmund in die Knappenschmiede. Fehler bestritt in der U19-Bundesliga West insgesamt 13 Partien für S04 (vier Treffer) sowie fünf Einsätze in der U23 (zwei Vorlagen). Er blieb bis Januar 2022, dann entschied er sich für ein Engagement beim SC Wiedenbrück.
Matriciani hat das Nachsehen
„Stanislav ist jemand, der auf beiden Flügelpositionen sowie im Halbraum spielen kann und sehr torgefährlich ist. Obwohl er ein entwicklungsfähiger Spieler ist, hat er bereits zeigen können, dass er Qualität besitzt“, beschreibt SVS-Cheftrainer Sreto Ristić (48) den Ex-Schalker.
Gegen Mannheim gab der Außenstürmer mit einem Vertrag bis 2026 sein Startelfdebüt für Sandhausen. Es sollte sich lohnen. Beide Tore zum 2:1-Sieg gegen Waldhof Mannheim legte Fehler auf. Das Nachsehen hatte mit Henning Matriciani (24) ein anderer Ex-Schalker. Nach vier Spielen ohne Niederlage ärgerte sich der Innenverteidiger nicht nur über das 1:2, sondern zudem über eine Gelbe Karte, die er nach 62 Minuten kassierte.
Nach dem Schlusspfiff lobte Ristić den früheren Stürmer, der unter Trainerlegende Norbert Elgert (67) seine Ausbildung erhielt. Bei Fehler handele es sich um einen „richtig guten Fußballer“.