Heekeren patzt gegen Hertha: Droht unter van Wonderen die Bank?

Am Ende holte der FC Schalke 04 im Heimspiel gegen Hertha BSC einen Punkt. Auf dem Papier ließe sich damit eigentlich leben, wäre da nicht der böse Patzer von Torhüter Justin Heekeren gewesen, der die Knappen früh in Rückstand brachte. Unter dem neuen Trainer Kees van Wonderen darf dieser nicht zwangsläufig mit weiteren Einsätzen rechnen.

Grundsätzlich bleibt wohl kein Keeper über eine gesamte Saison von Fehlern verschont. Dass es das harte Los eines Schlussmanns ist, dass diese dann fast immer auch zu Gegentoren führen, ist eine Binse. Doch im Falle von Justin Heekeren, der diesen Fauxpas zum 0:1 unter den Augen seines neuen Trainers Kees van Wonderen fabrizierte, gibt es noch mehr als den reinen Trainerwechsel, was dafür spricht, dass seine Rolle als Stammtorhüter bei Schalke 04 ins Wanken geraten könnte.

Ein Trainerwechsel führt per se dazu, dass die Karten neu gemischt werden. Sicher wird es Spieler geben, deren Qualität einfach zu hoch ist, als dass sie sich um ihre Einsatzzeit Sorgen machen müssten. Justin Heekeren dürfte eher nicht dazu zählen. Denn die Werte, von denen die WAZ berichtet, lassen diese nicht gerade als überdurchschnittlich im ligainternen Vergleich erscheinen.

Ron-Thorben Hoffmann steht bereit

So kassierte Heekeren 0,46 Tore mehr, als nach seinem Expected-Goals-Against-Wert zu erwarten gewesen wäre. Seine Fangquote liegt bei 61,8 Prozent und damit im unteren Drittel aller Torhüter der 2. Bundesliga. Einen echten Missgriff leistete er sich zwar nur einmal – eben gestern gegen Hertha BSC. Dass er dem FC Schalke 04 mit seinen Leistungen aber zusätzlich Punkte gesichert hätte, ist auch eher nicht von ihm zu behaupten. Zudem bemängelt die WAZ „fehlende Lautstärke und Ausstrahlung“ des immer noch sehr jungen Keepers.

Seine Stärken verschweigt die Zeitung allerdings auch nicht. Diese lägen im Passspiel, wodurch er im Schnitt auf 58 Ballkontakte pro 90 Minuten kommt und damit der Führende in dieser Rubrik im Unterhaus ist. Außerdem stehen für ihn überdurchschnittlich viele Klärungsaktionen außerhalb des Strafraums zu Buche. Auch in dieser Hinsicht bringt Heekeren also seine Stärken durchaus ein.

Dennoch lauert schon seit Saisonbeginn mit Neuzugang Ron-Thorben Hoffmann eine Alternative hinter ihm, die schon bewiesen hat, in der 2. Bundesliga und auch in der deutschen sowie englischen 3. Liga ausreichend Qualität zu besitzen, dort jeweils Stammkraft zu sein.

Wie sich Schalkes neuer Coach Kees van Wonderen in der Torwartfrage entscheidet, wird genauso spannend werden, wie die Frage danach, auf welches Personal der Niederländer in den anderen Mannschaftsteilen bauen wird.