Gerald Asamoah im WDR-Podcast: „Yeboah war mein Idol“
Schalke-Fans dürften die markantesten Stationen der Biografie von Gerald Asamoah bekannt sein. Als 12-Jähriger erst aus Ghana nach Deutschland gekommen, wo eine Herzmuskelverdickung seine Karriere beinahe beendet hätte, bevor sie begann. Dann doch zum Vize-Weltmeister und zum Ur-Schalker geworden, etc. pp. Doch in dieser Ausführlichkeit und Tiefe, mit der Gerald Asamoah im Podcast „Einfach Fußball“ aus seinem Leben berichtet, hat man darüber vielleicht noch nicht erfahren.
Gerade erst, in diesem Sommer, wurde Gerald Asamoah bei „seinem“ Club FC Schalke 04 rausgeschmissen. Korrekt formuliert wurde sein Vertrag einfach nicht verlängert. In seinem Fall, der zwölf Jahre als Spieler und ab 2015 weitere neun Jahe als Funktionär auf Schalke tätig war, kam dies aber einem Rauswurf gleich. Dass man mit Mike Büskens, der letztens noch Aufstiegstrainer war, ähnlich verfuhr, ist Gerald Asamoah nur ein geringer Trost.
Er verstehe sich immer noch als Schalker, weshalb die jüngste 3:5-Niederlage auch besonders schmerze, eröffnet Asamoah die Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Mit Kritik an den bei S04 Verantwortlichen hält er sich zurück, schließlich habe er sich ganz bewusst nicht mit „Tschüs“ verabschiedet, sondern mit „Auf Wiedersehen“.
Wonach man gleich in seine Biografie einsteigt, von der man beinahe nie erfahren hätte. Mit 18 erhielt er die Diagnose einer Herzmuskelverdickung, kein Arzt wollte die Verantwortung übernehmen, ihn weiter Leistungssport treiben zu lassen. Ehe er doch den Mannschaftsarzt von Hannover 96 von einer Unterschrift und damit seinem Grünen Licht überzeugen konnte. Damals empfand Asamoah es als Gottesgeschenk, dass er doch noch weitermache durfte und Profi werden konnte. Aus diesem Grund hatte Asamoah sich vorgenommen, etwas zurückzugeben und deshalb auch seine bis heute aktive Stiftung gegründet. Diese bietet vornehmlich herzkranken Kindern aus ärmeren Ländern die Möglichkeit einer helfenden Operation.
Asamoah von Assauers Empathie beeindruckt
Außerdem erfährt der Hörer, dass Asamoah eigentlich Fan von Eintracht Frankfurt war, wegen des dort erfolgreichen Anthony Yeboah, wie Asamoah aus Ghana stammend. Dieser war dann 199 aktiv daran beteiligt, als der HSV versuchte, ihn nach Hamburg zu lotsen. Gleichzeitig buhlte der damals Eintracht Frankfurt trainierende Jörg Berge um Asamoah. Welcher sich dann doch für Schalke entschied, weil Rudi Assauer ihn als Typ überzeugt und erreicht hatte.
In seiner Zeit auf Schalke war dann Huub Stevens sein „Lieblingstrainer“, eine infantile Vokabel, die ihm Sven Pistor in seinen Spielchen aufdrängt. Gleichwohl Asamoah auch Jupp Heynckes erwähnt, den er als Vaterfigur empfunden hat.
Sein besonders enges Verhältnis zu Schalke 04 mündet dann in der Aussage, dass er vielleicht eines Tages Schalke-Präsident werden wird. Was natürlich nur im Scherz gemeint war. Asamoah wird wissen, dass Schalkes Struktur gar keinen Präsidenten mehr enthält.
Am besten komplett anhören überall, wo es Podcasts gibt, oder auf der Webseite von „Einfach Fußball“.