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„Nicht auf Biegen und Brechen“: So sieht Schalke-Legende Oliver Reck die Zukunft von Königsblau

Oliver Reck
Foto: imago images

Zwei DFB-Pokal-Siege mit dem FC Schalke 04, 132 Pflichtspiele – und sogar ein Bundesligatreffer. Oliver Reck verfolgt die Entwicklung seines Ex-Klubs ganz genau. Die aktuelle Situation lässt den 59 Jahre alten früheren Torhüter nicht kalt.


„Schalke steht im Moment leider da, wo sie hingehören“, ist Reck überzeugt. Im Gespräch mit der WAZ mutmaßt der Europameister von 1996 über die Gründe für den Absturz des Traditionsvereins. „Schalke ist mit Thomas Reis in die Saison gegangen. Dann kam irgendwann ein Bruch und der Trainer-Wechsel zu Karel Geraerts. Er kannte – genau wie Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots – die 2. Liga nicht.“

Die Kombination aus unerfahrenen Klubverantwortlichen und fehlenden Leadern im Profikader sei die Hauptursache für die momentane Situation. Statt um den sofortigen Wiederaufstieg zu kämpfen, dümpelt S04 im Tabellenkeller und benötigt noch wichtige Punkte für ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga.

Die Führung des Revierklubs sollte aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, fordert Reck. „Der zukünftige Weg muss auf Schalke ein anderer sein“, mahnt der gebürtige Frankfurter. Demnach müsse „ein kleiner Umbruch stattfinden“, meint der 59-Jährige, und „ganz gezielt Spieler geholt werden, die zu Schalke passen“.

„Siegermentalität, Killermentalität“

Neben den fußballerischen Fähigkeiten seien weitere Eigenschaften für künftige Neuzugänge unabdingbar. „Siegermentalität, Killermentalität und dieses unbedingte Ankämpfen gegen alle Widerstände. Das muss ein Spieler, der auf Schalke erfolgreich sein will, verkörpern“, ist Reck überzeugt. Ebenso sollten Talente aus der Nachwuchsabteilung im Fokus stehen. „Wenn man den Weg mit jungen Spielern – ich denke da an Keke Topp oder Yusuf Kabadayi – geht und es vernünftig erklärt, dann werden es die Schalker Fans verstehen. Die Knappenschmiede ist nicht umsonst überall bekannt und gefürchtet,“ sagt Reck bestimmt.

Das Schicksal des Hamburger SV sollte Schalke 04 als abschreckendes Beispiel dienen. Die Hansestädter feierten sich einst als „Bundesliga-Dino“ und ließen in ihrem Stadion einer Uhr laufen, die die Dauer der Erstliga-Zugehörigkeit anzeigte. Doch seit dem Abstieg 2018 scheitert der HSV Jahr für Jahr am Wiederaufstieg.

„Ich hoffe, dass Schalke keine sechs Jahre braucht, um wieder nach oben zu kommen“, hofft Reck. Einfach werde es für Königsblau aber nicht: „Der Sprung nach oben geht nicht auf Biegen und Brechen.“

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