In eine „missliche Lage geschlittert“: Gerald Asamoah über den Abstiegskampf in der Bundesliga
Abstieg, Aufstieg, Abstieg: Gerald Asamoah erlebte mit dem FC Schalke 04 in den vergangenen Jahren eine Achterbahnfahrt. Kaum jemand kann besser beurteilen, wie der Kampf um den Klassenerhalt an den Nerven zehrt. Der 45 Jahre alte „Leiter Lizenz“ der Königsblauen weiß, dass es um alles oder nichts geht.
In der vergangenen Saison hätte Schalke am letzten Bundesliga-Spieltag mit einem Sieg in Leipzig noch den Relegationsrang erreicht. Doch die Knappen kassierten eine 2:4-Niederlage und traten den bitteren Gang in das Unterhaus an. Der VfB Stuttgart rettete sich als 16. gegen den Hamburger SV souverän mit zwei Siegen (3:0, 3:1).
Für Darmstadt 98 ist in diesem Jahre vier Runden vor Schluss der Klassenerhalt nur noch rein rechnerisch möglich. Zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz sind kaum noch aufzuholen. Offen ist, wer die „Lilien“ in Liga zwei begleitet. Keine guten Karten besitzt als Vorletzter der 1. FC Köln. Am kommenden Sonntag (28. April, 17.30 Uhr) treten die Domstädter bei den auf fünf Punkte enteilten Mainzern an, die aktuell 15. sind. „Ich denke, es wird die letzte Gelegenheit sein“, urteilt Asamoah in einem Gastbeitrag für den Kicker.
„Vielleicht aber auch ein Fluch“
Am vergangenen Wochenende kassierte Köln eine schmerzliche 0:2-Heimpleite gegen Darmstadt. Der Ex-Profi und frühere Nationalspieler weiß aus eigener Erfahrung, dass der Abstiegskampf seinen Tribut fordert. „Der Wille war erkennbar“, sagt Asamoah über den Auftritt der Rheinländer, „aber Angst lähmt oft die Beine, wenn man sich in einer Situation wie der Effzeh befindet“.
Ebenfalls um seine Erstligaexistenz kämpft der VfL Bochum. Vor wenigen Wochen sah die Lage für den Schalker Reviernachbarn noch rosig aus. Nach einem berauschenden 3:2-Heimerfolg gegen den FC Bayern München Mitte Februar kletterte der VfL auf den elften Platz und besaß neun Punkte Vorsprung auf den 16. aus Köln. Nun drohen den Bochumern zwei Entscheidungsspiele gegen den Dritten der 2. Bundesliga.
„Sie müssen damit klarkommen, dass sie überhaupt noch in diese missliche Lage geschlittert sind“, ist Asamoah überzeugt. „Der 3:2-Sieg gegen die Bayern im Februar war für den Moment sicher ein Segen, im Nachhinein vielleicht aber auch ein Fluch“, schätzt die S04-Legende. Eventuell habe der VfL den Klassenerhalt „infolge des Überraschungserfolgs gegen München zu sehr als Formsache betrachtet“, vermutet der 45-Jährige.