Nach Karriereende: Kevin-Prince Boateng bereut Wechsel zu Schalke 04

Er ist ganz schön herumgekommen im Laufe seiner Karriere, nahm sogar mit Ghana an den WM 2010 und 2014 teil. Oft überzeugte er mit Leidenschaft und Einsatz, eckte genauso oft aber auch an. Auf eine Station in seiner Karriere hätte Kevin-Prince Boateng, der gerade sein Karriereende bekannt gab, aber lieber verzichtet. Dass dies ausgerechnet der FC Schalke 04 ist, wo Leidenschaft gut ankommt, hat Gründe.
Nun ist diese Aussage von Boateng bezüglich Schalke 04 keine neue, aktuelle. Sie wurde aber im Zuge seines Rücktritts vom Fußball nach 18 bewegten Jahren als Profi wieder hervorgekramt, nicht zuletzt von Reviersport. Auch dort zählt man einen Teil der Stationen seiner eindrucksvollen Karriere auf, im Laufe derer er immerhin italienischer und spanischer Meister wurde, außerdem mit Eintracht Frankfurt DFB-Pokalsieger.
Zwei Dinge habe er immer bereut, hatte der Halbbruder von Weltmeister Jerome Boateng schon vor geraumer Zeit zu Protokoll gegeben. Zum einen, dass er seinen Heimatclub Hertha BSC zu früh verlassen habe – er wechselte nach nur zwei Jahren als Profi 2007 zu Tottenham Hotspur – und dass er überhaupt zum FC Schalke 04 gegangen sei.

Boateng wurde kein Mann für die Schalker Annalen
Damals, 2013 war das, waren die Schalker Kassen noch etwas besser gefüllt, und so überwies man 10 Millionen Euro an den AC Mailand, um sich die Künste von Kevin-Prince Boateng zu sichern. Mit beiden Trainern in seiner Zeit bis 2015 gab es Reibereien. Weder mit Jens Keller noch mit dessen Nachfolger Roberto di Matteo war Boateng sich besonders grün. Die Zahl von 46 Pflichtspieleinsätzen in zwei Saisons klingt zwar nicht wenig. Es hätten aber auch deutlich mehr sein können und seine Rolle auf dem Feld noch einflussreicher.
Am Ende kam es sogar zum echten Bruch mit Schalke 04, als Manager Horst Heldt Kevin-Prince Boateng nicht nur freistellte (woraufhin dieser zurück nach Mailand ging), sondern ihm auch noch die deutlichen Worte: „Wenn einer nicht bereit ist, das zu machen, was wir uns vorstellen, dann überlebt er das nächste Training nicht mehr“ hinterherwarf, die Boatengs Ruf als schwierigen Charakter weiter festigten. Für acht weitere Jahre Profifußball auf höchstem Niveau hat es dennoch gereicht, auch wenn er in seiner letzten Saison den Abstieg von Hertha BSC, wohin er zurückgekehrt war, nicht verhindern konnte.
Auf Schalke hinterließ Boateng zwar Spuren, aber keine allzu ruhmreichen.