Trotz Wertschätzung für Ibrahima Cissé: Thomas Reis denkt an eine Ausleihe

Nach seiner ablösefreien Verpflichtung aus dem Unterbau von KAA Gent im vergangenen Sommer benötigte Ibrahima Cissé nicht lange, um beim FC Schalke 04 Eindruck auf die Trainingsbeobachter zu machen. Einerseits natürlich mit seinen 1,96 Metern, aber auch mit unverkennbaren fußballerischen Anlagen.

Bei allem Talent war dem 22 Jahre alten Innenverteidiger bislang aber kein Einsatz in einem Pflichtspiel der Profis vergönnt. Spielpraxis konnte der im Herbst auch von einem Muskelfaserriss zurückgeworfene Cissé nur in der zweiten Mannschaft sammeln, verbuchte in 16 Einsätzen in der Regionalliga West aber für einen Defensivspieler bemerkenswerte fünf Treffer.

Gegenüber der „WAZ“ hat sich Trainer Thomas Reis nun zu den Perspektiven des in Frankreich geborenen Defensivspielers mit Wurzeln in Mali geäußert. „Ich bleibe dabei, dass Ibra ein großes Talent ist. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und sage: Für mich hat er die besten Voraussetzungen von allen. Ich ärgere mich selbst, dass ich ihn noch nicht hinbekommen habe. Würdest du das hinbekommen, hättest du einen Spieler, den du entwickeln kannst, der uns gut zu Gesicht stehen würde“, macht der 49-Jährige grundsätzlich kein Geheimnis aus seiner hohen Wertschätzung für Cissé, lässt aber auch durchblicken, dass die Einstellung bislang nicht immer gepasst hat: „Er muss den inneren Schweinehund überwinden.“

Bisher vier Innenverteidiger für die neue Saison unter Vertrag

Gleichzeitig sieht Reis auch die mögliche Konkurrenz für Cissé als Problem an: „Wenn wir zwei Innenverteidiger holen, wäre es vielleicht besser, ihm woanders Spielpraxis zu geben. Deshalb muss man abwarten, wie der Kader aussieht.“

Aktuell stehen neben Cissé für das Abwehrzentrum Henning Matriciani, Leo Greiml und Marcin Kaminski sicher im Kader der neuen Saison. Die Hoffnung, die bislang ausgeliehenen Sepp van den Berg (FC Liverpool) und Moritz Jenz (FC Lorient) halten zu können, ist zwar gering, aber noch vorhanden.