FC Schalke 04 schränkt Berichterstattung über Fußball-WM in Katar ein
Am Sonntag (20. November) beginnt mit dem Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador die Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Seit der Vergabe vor zwölf Jahren steht das Turnier in der Kritik. Einige Fans wollen sich die Spiele anschauen, andere boykottieren sie. Der FC Schalke 04 reduziert die Berichterstattung auf das Notwendigste.
Der Revierklub teilte unter dem Hashtag #MenschenSind Wichtiger am Mittwoch mit, die Vergabe an Katar bleibe „ein historischer Fehler in der Geschichte des Fußballs“. So hätten „gesellschaftliche Standards, insbesondere im Bereich Menschenrechte, keine Rolle im Bewerbungsprozess“ gespielt. Dies sei „bitter und unverständlich“ und widerspräche „dem Herzstück des Schalker Leitbilds“.
Aus dem Schalker Kader reist mit Innenverteidiger Maya Yoshida (34) lediglich ein Spieler zur WM nach Katar. Königsblau beabsichtigt, „lediglich kurz und nachrichtlich“ über die Einsätze des Kapitäns der japanischen Nationalmannschaft zu informieren. Sportlichen Erfolg wünsche ihm der Verein dennoch. Dies gelte ebenfalls für die DFB-Auswahl.
❗ Die Vergabe der WM an Katar bleibt ein historischer Fehler in der Geschichte des Fußballs. Der #S04 hat sich daher dazu entschieden, lediglich kurz und nachrichtlich über die Spiele von Maya Yoshida zu informieren.
Das komplette Statement ⬇️#MenschenSindWichtiger
— FC Schalke 04 (@s04) November 16, 2022
Andere Themen sollen ins Zentrum rücken
Stattdessen plant der FC Schalke 04, sich Themen zu widmen, „die der Verein für unterstützenswerter als die Weltmeisterschaft hält“. Dazu zählen die Verantwortlichen Berichte „über die Arbeit des Clubs im Bereich Erinnerungskultur“ oder über die Beteiligung „am Aktionstag gegen Gewalt gegen Frauen“. Ebenfalls wolle man „das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum rücken“. Mehr Platz in der Berichterstattung sollen zudem die Knappenschmiede, der Fußball der Frauen sowie die anderen Sportabteilungen und der Kinderschutz erhalten.
Der Verein stehe „für Weltoffenheit, Toleranz, Respekt, Fair Play und Gleichheit“, heißt es auf der S04-Website. Gegenüber „den Menschen, die in Katar benachteiligt und unterdrückt werden“, sei man solidarisch, denn sie seien „wichtiger als die WM“.