Der Blick des FC Schalke 04 geht in diesen Tagen besonders intensiv in Richtung Bayer Leverkusen. Schließlich gastieren die Königsblauen am Samstagnachmittag in der BayArena. Dass beim kriselnden Werksklub der Stuhl von Trainer Gerardo Seoane arg wackelt und nicht ausgeschlossen ist, dass Bayer nach der 0:2-Niederlage am Dienstagabend in der Champions League beim FC Porto noch kurzfristig die Reißleine zieht, macht die Spielvorbereitung indes nicht einfacher.
Eine Trainerdiskussion von gleicher Intensität wie in Leverkusen gibt es auf Schalke unterdessen zwar noch nicht, doch längst ist auch Seoanes Kollege Frank Kramer nicht mehr unumstritten. Der 50-Jährige, dessen Verpflichtung im Sommer schon von nicht wenigen Fans skeptisch gesehen wurde, steht nach nur sechs Punkten aus den ersten acht Begegnungen unter Druck und benötigt am besten schon in Leverkusen ein gutes Ergebnis.
Passt der Kader nicht zu Kramers Umschaltfußball?
Auch deshalb, weil nicht nur im Umfeld, sondern auch innerhalb der Mannschaft immer mehr Zweifel an Kramers Arbeit vorhanden sein sollen. Wie die „Sport Bild“ berichtet, ist ein Teil der Führungsspieler der Ansicht, dass Kramers Spielstil nicht der richtige ist für den vorhanden Kader. Für dessen bevorzugtes Umschaltspiel aus einer tief stehenden Defensive heraus wären eigentlich schnelle Spieler gerade in der Offensive vorhanden, die allerdings kaum vorhanden sind.
Im Gegenteil: gerade Torjäger Simon Terodde kann seine Qualitäten am besten im und am gegnerischen Strafraum ausspielen, wo S04 in dieser Saison deutlich seltener zu finden ist als in der Aufstiegssaison, in der aber auch die Abwehrreihe durchschnittlich zwei Meter höher stand.
Nichtsdestotrotz dürfte Kramer in Leverkusen kaum von der bisher praktizierten Spielweise abrücken. Geht es auch im Kellerduell schief, wird der Druck auf den Coach aber sicher nicht geringer.