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„Teil unserer Familiengeschichte“: Aufstiegsheld schwärmt von Schalke

Blendi Idrizi, Marvin Pieringer, Martin Fraisl, Simon Terodde und Ko Itakura
Foto: IMAGO

Der frühere Schalke-Torwart Martin Fraisl blickt auf seine emotionale Zeit bei den Königsblauen zurück, erklärt sein frühes Karriereende – und verrät, welche neuen Ziele er nun abseits des Profifußballs verfolgt.


Mit nur 32 Jahren hat Martin Fraisl einen Schlussstrich unter seine Profikarriere gezogen – früher als geplant, aber nicht unüberlegt. Der frühere Torhüter des FC Schalke 04 spricht über eine prägende Zeit bei den Königsblauen, verpasste Träume und einen Neuanfang abseits des Fußballs.

Eigentlich hatte der Österreicher andere Pläne. „Mein großes Ziel war immer die Bundesliga in Deutschland, sogar die Champions League“, sagte Fraisl im Interview mit der WAZ. Doch irgendwann sei der Moment gekommen, ehrlich zu sich selbst zu sein. Der Weg dorthin wurde zunehmend steiniger. Also entschied er sich für einen klaren Schnitt – und für einen neuen Traum. „Entweder weitermachen und sich etwas vormachen – oder einen neuen Weg einschlagen.“

Ein Kapitel, das Fraisl besonders geprägt hat, ist seine Zeit auf Schalke. Im Sommer 2021 kam er kurzfristig nach Gelsenkirchen – und wurde schneller als erwartet zur festen Größe. Ab dem achten Spieltag stand er im Tor, am Ende feierte er mit der Mannschaft den Zweitliga-Meistertitel und den Wiederaufstieg. „Wir haben diesem Klub in der Aufstiegssaison durch unseren Zusammenhalt nicht nur seine Identität zurückgegeben – wir haben die Menschen wieder stolz gemacht“, betonte Fraisl rückblickend.

Nach dem Aufstieg: Fraisl wollte auf Schalke bleiben

Die emotionale Bindung an den Verein und das Umfeld ist bis heute spürbar. „Als Gesamtpaket hat mich tatsächlich der Ruhrpott am meisten abgeholt“, erzählte er. Seine Familie lebte in Bottrop, sein Sohn wurde dort geboren, seine Tochter erlebte auf Schalke ihre erste Arena-Atmosphäre. „Schalke ist Teil unserer Familiengeschichte – und wird es immer bleiben.“

Dass es nach dem Aufstieg nicht weiterging, fiel Fraisl schwer. Sein Vertrag lief aus, eine Perspektive für die Bundesliga bekam er nicht. „Ja, ohne Wenn und Aber“, antwortete er auf die Frage, ob er gerne geblieben wäre. Nach dem Abschied vom Profifußball richtet sich sein Ehrgeiz nun auf ein anderes Feld.

Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Neurologie und Psychologie. Gemeinsam mit einem Partner arbeitet er an einer App zur Persönlichkeitsentwicklung. „Identitätsklarheit ist die Basis für Leistung – im Sport wie im Leben“, erklärte Fraisl.