Nach einem steinigen Weg durch Europas Ligen ist Hasan Kurucay auf Schalke angekommen. Der Abwehrchef erklärt, warum Teamwork, Fans und Mentalität den aktuellen Erfolg der Königsblauen tragen.
Hasan Kurucay weiß, dass sein Weg in den Profifußball alles andere als selbstverständlich war. Aufgewachsen in einem schwierigen Viertel im dänischen Odense, musste sich der heutige Innenverteidiger des FC Schalke 04 früh durchbeißen. „In Dänemark hatte ich einen schlechten Ruf, ich war das Ghetto-Kind, das Probleme macht“, sagte der 28-Jährige rückblickend im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Der Fußball wurde für ihn zur einzigen echten Perspektive – und zum Ausweg.
Nach Fehlentscheidungen, falschen Beratern und Rückschlägen in der Türkei stand Kurucay zeitweise in der dritten dänischen Liga auf dem Platz, vor kaum mehr als 50 Zuschauern. Über Norwegen und schließlich Eintracht Braunschweig arbeitete er sich zurück – Schalke wurde der nächste große Schritt.
Bei den Königsblauen überzeugt Kurucay nicht nur sportlich, sondern auch mit seiner Haltung. „Ganz oben steht bei mir der Respekt gegenüber meinem Arbeitgeber: Schalke bezahlt mich und die Bosse und die Fans verdienen, dass ich dieses Vertrauen mit Leistung zurückzahle“, betont er. Gerade bei einem Traditionsverein wie S04 sei diese Einstellung entscheidend.
Schalke-Star Kurucay schwärmt von Trainer Muslic
Ein zentraler Faktor für den aktuellen Erfolg ist für Kurucay die Unterstützung von den Rängen. „Zu sehen, wie die Fans uns hier unterstützen, motiviert mich noch zusätzlich. Über 20.000 Schalker waren mit beim Auswärtsspiel in Düsseldorf – da muss man als Spieler einfach etwas zurückgeben.“ Der Druck sei kein Problem, sondern zusätzlicher Antrieb.
Sportlich sieht der Abwehrspieler den Schlüssel vor allem im kollektiven Ansatz. Das Erfolgsrezept? „Teamwork.“ Dabei gehe es nicht nur um Abwehr und Torwart, sondern um die gesamte Mannschaft, die defensiv wie offensiv füreinander arbeite.
Ein wichtiger Baustein im aktuellen Schalker Gefüge ist zudem Trainer Miron Muslic. Kurucay schätzt dessen klare Linie und Führungsstil. „Er gibt uns einen Plan, dem wir alle folgen – und bislang sind wir damit erfolgreich. Er fordert sehr viel, verlangt von uns, dass wir immer alles geben. Zudem ist er eine echte Persönlichkeit, erreicht die Mannschaft und kann ihr seinen Stempel aufdrücken.“
Nach Jahren voller Umwege ist Kurucay nun dort angekommen, wo Leistung, Mentalität und Zusammenhalt zählen. Auf Schalke – und mittendrin im Aufschwung der Königsblauen.