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Nach Rassismus-Eklat gegen Schalke-Star: DFB reduziert Strafe

Christopher Antwi-Adjei
Foto: IMAGO

Der FC Schalke musste im DFB-Pokal bei Lok Leipzig rassistische Beleidigungen gegen Christopher Antwi-Adjei erleben. Der DFB hat die Strafe für den Gastgeber nach Einspruch nun reduziert.


Nach rassistischen Beleidigungen gegen Schalkes Profi Christopher Antwi-Adjei im DFB-Pokalspiel bei Lok Leipzig hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die ursprünglich verhängte Strafe reduziert. Der Regionalligist hatte gegen das Urteil Einspruch eingelegt – mit Erfolg. Statt 30.000 Euro muss Lok Leipzig nun 24.000 Euro zahlen. Bis zu 8000 Euro davon darf der Klub weiterhin für Präventionsmaßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung verwenden, insbesondere für die Entwicklung eines Aktionsplans.

Die Vorfälle hatten sich beim Erstrundenspiel im August ereignet, das Schalke 04 mit 1:0 nach Verlängerung gewann. Bereits in der 13. Spielminute wurde Antwi-Adjei aus dem Leipziger Zuschauerbereich heraus mit dem N-Wort beleidigt. In der Folge wurde der Offensivspieler von zahlreichen Heimfans ausgepfiffen. Über den weiteren Spielverlauf hinweg kam es zu weiteren diskriminierenden Äußerungen, sodass die Partie sogar für zehn Minuten unterbrochen werden musste. Weitere Vorfälle wurden auch in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung dokumentiert.

Der mutmaßliche Täter ist nach Angaben des Vereins bislang nicht von der Polizei ermittelt worden. Sollte dies noch geschehen, beabsichtigt Lok Leipzig, die Geldstrafe möglichst vollständig auf den Verursacher umzulegen.

Öffentliche Entschuldigung bei Schalke-Profi Antwi-Adjei

Neben der Reduzierung der Geldstrafe setzte das DFB-Sportgericht auch den ursprünglich vorgesehenen Zuschauerteilausschluss zur Bewährung aus. Die Sperrung bestimmter Tribünenbereiche greift damit nur, falls es bis 2030 zu vergleichbaren Vorfällen im DFB-Pokal kommt.

Torsten Becker, stellvertretender Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, betonte die Verantwortung des Vereins und der Anhänger: „Es liegt nun an Lok und seinen Fans, die Chance zu nutzen und zu verhindern, dass der Zuschauerteilausschluss zum Tragen kommt.“

Lok Leipzig, Tabellenführer der Regionalliga Nordost, hatte die Vorfälle unmittelbar nach dem Spiel scharf verurteilt, sich davon distanziert und sich öffentlich bei Antwi-Adjei entschuldigt. Geschäftsführer Martin Mieth erklärte nach dem Urteil zudem: „Unabhängig davon verurteilen wir Diskriminierung und Rassismus weiterhin aufs Schärfste und werden unsere schon vor über zehn Jahren begonnene Präventionsarbeit weiter konsequent fortsetzen und vertiefen.“