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Trotz Tabellenführung: Schalke-Legenden bremsen die Euphorie

Mika Tom Wallentowitz, Soufiane El-Faouzi, Moussa Sylla und Kenan Karaman
Foto: IMAGO

Nach dem Auswärtssieg in Düsseldorf steht Schalke 04 an der Spitze der 2. Liga – doch im Klub warnt man vor verfrühter Euphorie. Legenden und Verantwortliche mahnen mit klaren Worten, dass der Fokus strikt auf den kommenden Spielen bleiben soll.


Der FC Schalke 04 hat mit dem 2:0-Auswärtssieg bei Fortuna Düsseldorf seine Spitzenposition in der 2. Bundesliga untermauert – doch trotz der starken Ausgangslage warnen Vereinsikonen und Verantwortliche vor voreiliger Euphorie. Besonders die Schalker Legenden Klaus Fischer und Rüdiger Abramczik fanden nach dem umkämpften Erfolg deutliche Worte.

Abramczik verwies im Fussball Legenden Talk vor allem auf das schwache Chancenverhältnis des Gegners: „Düsseldorf hat neun Mal geschossen und davon ein Mal das Tor getroffen. Die Ausbeute ist unter aller Sau.“ Schalke habe hingegen „ordentlich gespielt“, so der ehemalige Flügelflitzer, der den intensiven Pressingstil unter Coach Miron Muslic hervorhob.

Fischer hob vor allem die physische Stärke des Teams hervor. „Die Mannschaft ist topfit“, betonte der frühere Torjäger und zeigte sich überzeugt, dass Schalke bei ähnlicher Intensität die beiden verbleibenden Partien bis Weihnachten meistern werde. Die Königsblauen treffen noch auf den 1. FC Nürnberg (14. Dezember) und Eintracht Braunschweig (21. Dezember) – die Herbstmeisterschaft ist greifbar nahe.

Schalke-Verantwortliche warnen vor Überheblichkeit

Kapitän Kenan Karaman blickt trotz der Tabellenführung nicht zu weit voraus. „Wir wollen die letzten beiden Spiele unbedingt gewinnen“, sagte der Offensivspieler, warnte jedoch zugleich: „Aber wir können damit nichts gewinnen.“

Auch Trainer Muslic zeigte sich trotz des Erfolgs selbstkritisch. Sein Team habe „sicherlich kein perfektes Spiel gezeigt“, erklärte er, lobte aber die Widerstandsfähigkeit in kritischen Momenten. Besonders ärgerlich sei gewesen, dass seine Elf in Überzahl „die ein oder andere Umschaltaktion zugelassen“ habe. Der nächste Schritt in der Entwicklung sei es, „abgeklärter zu agieren“.

Direktor Profifußball Youri Mulder schloss sich der Analyse an. Er lobte das funktionierende Miteinander innerhalb der Mannschaft, warnte jedoch vor Überheblichkeit. „Es sind erst 15 Spiele gespielt, die Saison ist noch lang. Wir dürfen nicht den Fehler machen und uns komfortabel fühlen beim Blick auf die aktuelle Tabelle.“

So klar die Tabellenführung Schalker Anhänger auch hoffen lässt – im Verein selbst herrscht der Konsens, dass Demut und konsequente Weiterarbeit entscheidend bleiben.