Erstes Schalke-Tor: Becker erklärt emotionalen Lauf zu Muslic

Der FC Schalke erlebt dank Youngster Vitalie Becker eine neue Märchengeschichte. Nach seinem ersten Profitor sprintete er emotional zu Trainer Miron Muslic – aus gutem Grund.
Vitalie Becker erlebt bei Schalke 04 gerade seine persönliche Fußball-Märchengeschichte. Beim 2:0-Auswärtssieg in Düsseldorf erzielte der 20-Jährige sein erstes Profitor – ein Moment, den er so schnell nicht vergessen wird. Der Linksverteidiger startete nach seinem Treffer einen rund 50 Meter langen Sprint zur Ersatzbank, direkt in die Arme von Trainer Miron Muslic.
Der Jubel war kein Zufall. Becker erklärte später gegenüber der WAZ offen, warum er sofort zu seinem Coach rannt: „Ich bin ihm sehr dankbar, weil ich vor der Saison nicht so auf dem Zettel stand. Er gibt mir das Selbstbewusstsein und das hilft mir. Ich wollte ihm diese Dankbarkeit zeigen.“ Schon nach wenigen Sekunden hatte er realisiert, was ihm da gelungen war. „Es war auf einmal so laut, mein erstes Tor, einfach sprachlos“, sagte er.
Dass Becker überhaupt so weit gekommen ist, war nicht absehbar. Der gebürtige Schalker durchlief zwar die komplette Jugendabteilung des Vereins und gewann 2022 die deutsche U17-Meisterschaft, doch der Übergang in den Seniorenbereich verlief zunächst holprig. Verletzungen warfen ihn zurück, Chancen im Profikader blieben aus. Erst über die U23 kämpfte er sich wieder heran.
Schalke-Fans feiern Vitalie Becker
Der Abgang von Derry Murkin öffnete ihm im Sommer schließlich die Tür – und Becker nutzte sie. Muslic setzte früh auf ihn und arbeitete im individuellen Training an seinen Defiziten, insbesondere in der Luft. Ein Detail, das sich nun auszahlt. „Heute ist es mir ein bisschen besser gelungen“, sagte Becker nach dem Düsseldorf-Spiel gegenüber RUHR24. Auch Muslic lobte die Entwicklung seines Schützlings: „Er hat einen Schritt nach vorn gemacht in seinen Luftzweikämpfen. Wir sind sehr glücklich über seine Entwicklung.“
Dass Becker mittlerweile ein echter Leistungsträger geworden ist, fällt im Team nicht unbemerkt. Abwehrchef Nikola Katic schwärmt: „Er zeigt von Spiel zu Spiel seine Klasse. Er ist erst 20 Jahre alt … er hat eine sehr, sehr große Zukunft vor sich.“
Unter den über 20.000 mitgereisten Schalke-Fans in Düsseldorf wurde Beckers Erfolgsmoment frenetisch gefeiert. Der emotionale Sprint zum Trainer wurde für viele zum Sinnbild des neuen Zusammenhalts im Team – und für Becker selbst zum Höhepunkt einer Entwicklung, die vor wenigen Monaten kaum jemand erwartet hätte.