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Trotz Tabellenführung: Warum Schalke nicht vom Aufstieg spricht

2. BL. FC SCHALKE 04 - SC PADERBORN
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Nach dem Sprung an die Tabellenspitze bleibt Schalke 04 überraschend zurückhaltend. Nach außen spricht im Klub weiterhin niemand vom Aufstieg – und das hat klare Gründe.


Der FC Schalke 04 hat sich mit dem 2:1-Erfolg über den SC Paderborn an die Spitze der 2. Bundesliga gesetzt – und dennoch bleibt das Wort „Aufstieg“ im Klub weiterhin tabu. Nach 14 Spieltagen stehen starke 31 Punkte auf dem Konto, so viele wie in der kompletten Vorsaison. Während die Fans nach Jahren voller Enttäuschungen wieder feiern, geben sich Verantwortliche und Mannschaft betont zurückhaltend.

Vor allem Youri Mulder, Direktor Profifußball, gilt als einer der Wortführer dieser Demut. „Das Wort nehme ich nicht in den Mund“, betonte er nach dem jüngsten Heimsieg gegenüber der WAZ. Für ihn zählt ausschließlich tägliche Arbeit und Konzentration: „Einfach weitermachen und nicht an etwas anderes denken.“ Mulder weiß, dass die Euphorie groß ist – und setzt bewusst auf eine Strategie der Druckvermeidung.

Auch in der Mannschaft ist diese Vorsicht zu spüren. Kapitän Kenan Karaman, der gegen Paderborn zum 1:1 traf und das 2:1 vorbereitete, warnte ebenfalls vor zu großen Worten: „Wir wissen, wo wir herkommen. Wir können den Moment genießen, aber müssen auf dem Boden bleiben.“

Schalke tritt weiterhin auf die Euphoriebremse

Mittelfeldspieler Ron Schallenberg formulierte es ähnlich und verwies auf die harte Arbeit, die jeder Sieg erfordert: „Wir brauchen 100 Prozent über 90 Minuten plus Nachspielzeit, damit wir für Siege infrage kommen.“

Trainer Miron Muslic, der seit Monaten von Mannschaft und Fans gefeiert wird, ordnet den Erfolg ähnlich ein. Er spricht von Stabilität, harter Arbeit und einer Mannschaft, die trotz vieler Nationalitäten und Sprachen längst zu einer Einheit geworden sei. Öffentliche Aufstiegsparolen vermeidet jedoch auch er.

Bei aller Euphorie bleibt die Realität klar: 20 Spieltage stehen noch aus. Und auch wenn 31 Punkte nach 14 Partien fast zwangsläufig zu Aufstiegsambitionen führen – Schalke weigert sich weiterhin, dieses Wort auszusprechen. Noch.

Erst wenn die Königsblauen ihren Lauf über die kommenden Wochen bestätigen und womöglich schon in der Hinrunde die magische 40-Punkte-Marke knacken, dürfte sich die Diskussion nicht länger wegwischen lassen. Bis dahin steht für Schalke nur eines im Vordergrund: Arbeiten, gewinnen, weitermachen.