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Schalke tobt nach Münster: War das aberkannte Tor regulär?

Mika Wallentowitz
Foto: IMAGO

Nach einem früh aberkannten Treffer kocht bei Schalke 04 der Ärger über eine strittige Schiedsrichterentscheidung hoch. Trotz Überzahl und bester Chancen blieb den Königsblauen in Münster nur ein 0:0.


Schalke 04 musste sich in Münster mit einem 0:0 begnügen – und diskutiert nun heftig über eine Szene aus der dritten Minute. Nach einer frühen Ecke zappelte der Ball bereits im Netz der Preußen, doch Schiedsrichter Florian Lechner pfiff den Treffer wegen eines vermeintlichen Stürmerfouls von Mika Wallentowitz zurück.

Die Aktion war schnell passiert: Finn Porath brachte den Ball scharf vor das Tor, Wallentowitz ging zusammen mit Keeper Johannes Schenk in die Luft. Schenk fing den Ball zunächst, verlor ihn aber wieder – und das Spielgerät rutschte ins Tor. Für Lechner lag jedoch ein Foul vor.

Bei den Schalker Profis sorgte die Entscheidung für Kopfschütteln. Ron Schallenberg hatte die Szene live aus kürzester Distanz gesehen und bestätigte seinen Eindruck später nach dem Blick aufs Handy: „Das ist kein Foul“, sagte er deutlich gegenüber der WAZ. Wallentowitz sei schlicht hochgesprungen, von einem regelwidrigen Einsatz könne keine Rede sein. Auch Porath fand klare Worte: „Der Torwart fängt den Ball und lässt ihn fallen. Ich weiß nicht, ob das ein Foul ist.“

Trotz 40-minütiger Überzahl: Schalke verpasst den entscheidenden Treffer

Unterstützung kam sogar von neutraler Seite. Sky-Kommentator Hannes Hermann bezeichnete die Entscheidung als „ein bisschen glücklich für Schenk“ und sprach von einer „kniffligen Situation“, in der Wallentowitz nur „bedingt“ ein Foul spiele.

Trainer Miron Muslic ließ die Szene zunächst unkommentiert, da er sie noch nicht gesehen hatte, verwies aber auf die einhellige Meinung seiner Bank: „Es war ein klares Tor.“ Anschließend stellte er trocken fest: „Der Schiedsrichter hat ein Foul gesehen. Aus, Schluss, vorbei.“

Sportlich half all die Aufregung den Schalkern nicht weiter. Trotz 40-minütiger Überzahl und deutlicher Spielkontrolle gelang es nicht, den entscheidenden Treffer nachzulegen. Die Gastgeber retteten das torlose Remis über die Zeit – auch weil der eingewechselte Keeper Morten Behrens kurz nach seiner Einwechslung stark gegen Kenan Karaman parierte.

Schallenberg wollte den Fokus am Ende dennoch nicht ausschließlich auf die strittige Szene legen. Der verpasste Sieg sei ärgerlich, aber er bilanzierte nüchtern: „Es ist ein gewonnener Punkt.“