Schalke im Glück? Die Statistiken sprechen Klartext

Schalke steht in der 2. Liga auf Platz zwei, doch laut Statistik haben die Königsblauen mehr Glück als gedacht. So stark sind die Königsblauen wirklich.
Mit 27 Punkten aus zwölf Spielen und Platz zwei in der Tabelle erlebt der FC Schalke 04 einen nahezu perfekten Saisonstart. Doch wer die 2. Bundesliga kennt, weiß: Am Ende steigen nicht immer die besten Teams auf, oft sind es die glücklichsten. Der Satz „Wer solche Spiele gewinnt, steigt am Ende auf“ gehört fast schon zur Grundmelodie dieser Liga. Doch stimmt er wirklich?
Ein Blick auf die Daten zeigt: Ganz ohne Glück läuft es auch auf Schalke nicht. Die sogenannten „Expected Points“, also die zu erwartenden Punkte auf Basis der Torchancen, ergeben laut FootyStats bislang 24 Zähler. In der Realität sind es jedoch drei mehr. Heißt: Die Mannschaft von Miron Muslic überperformt leicht.
Die Expected-Points-Tabelle rundet Torchancen auf ganze Zahlen und vereinfacht komplexe Spielsituationen. Beispiel: Beim 1:0 gegen Elversberg ergeben 1,17 erwartbare Tore zu 0,95 rechnerisch eigentlich ein 1:1. Läge Schalke hingegen bei 1,55, wird ein „erwartbarer“ 2:1-Sieg daraus, da aufgerundet wird.
Diese Tabelle ist also kein präziser Maßstab, aber sie kommt dem Konzept „Glück“ so nah wie kaum eine andere Kennzahl. Darum liefert sie wertvolle Hinweise darauf, ob Ergebnisse nachhaltig sind oder eher vom Spielverlauf begünstigt.
Faktor Glück: Paderborn überperformt, Schalke stabil, Hannover ineffizient
Besonders ins Auge fällt Tabellenführer Paderborn. Der SCP hat 29 Punkte, laut Expected Points dürften es aber nur 17 sein. Ein Unterschied von satten zwölf Zählern. Nur Hertha BSC weicht zu ihren Gunsten stärker vom Erwartungswert ab. Das spricht für außergewöhnliche Spielglück oder schlicht für enorme Effizienz.
Elversberg ist laut Daten sogar leicht unterbewertet: 23 tatsächliche Punkte stehen 25 erwarteten gegenüber. Schalke bewegt sich mit einer Abweichung von +3 im realistischen Bereich. Ähnlich verhält es sich bei Darmstadt und Hannover, die drei beziehungsweise einen Punkt hinter ihrem Erwartungswert liegen.
Ein weiterer Hinweis auf das Faktor-Glück sind die Aluminiumtreffer – diesmal basierend auf Daten von SofaScore. Schalke traf bislang kein einziges Mal Pfosten oder Latte. Ganz anders Hannover und Darmstadt, die jeweils schon zehnmal am Aluminium scheiterten – Pech, das Punkte kosten kann. Sollten solche Abschlüsse künftig häufiger im Tor landen, könnten beide Teams im Aufstiegsrennen noch deutlich mehr Druck entfalten.
Paderborns aktueller Lauf dürfte statistisch kaum von Dauer sein – zumal vier der kommenden fünf Gegner aus der Top 5 kommen. Schalkes Ergebnisse wirken hingegen stabiler, und auch das Restprogramm bis zur Winterpause fällt deutlich moderater aus. Am 28. November kommt es dann zum direkten Spitzenspiel zwischen den Königsblauen und Paderborn.