Clever oder unsportlich? Elversberg mit harten Vorwürfen gegen Schalke

Schalkes knapper Sieg gegen Elversberg sorgt für Diskussionen. SVE-Trainer Vincent Wagner wirft den Gelsenkirchenern extremes Zeitspiel vor – und zollt ihnen dennoch Respekt.
Der FC Schalke 04 hat sich im Heimspiel gegen die SV Elversberg einen knappen 1:0-Erfolg erkämpft – doch die Nachwehen des Duells beschäftigen weiter. Elversbergs Trainer Vincent Wagner sparte nach der Partie nicht mit Kritik, insbesondere am Zeitspiel der Gelsenkirchener.
„Schalke 04 macht das sehr gut im Rahmen des Erlaubten“, sagte Wagner bei Sky. „Ich hätte nicht gedacht, dass es im Profifußball möglich ist, das so extrem auszureizen, dass es so ein extremes Zeitspiel gibt.“ Zwar habe es elf Minuten Nachspielzeit gegeben, doch gemessen an der tatsächlichen Spielzeit sei das „zu wenig“ gewesen.
Die Elversberger fanden vor allem in der zweiten Halbzeit kaum noch ihren Rhythmus. „Es wurde kein Fußball mehr gespielt, sondern es wurde nur auf Zeit gespielt“, so Wagner weiter. Auch wenn der 39-Jährige betonte, dass dies „völlig legitim und auch völlig in Ordnung“ sei, schwang in seinen Worten deutlicher Unmut mit.
Elversberg-Coach Wagner wirft Schalke Zeitspiel vor
Die Königsblauen nutzten jede Gelegenheit, um das Tempo aus dem Spiel zu nehmen – etwa durch Unterbrechungen und Behandlungen auf dem Platz. „Ein Schalker Spieler lag, glaube ich, in der zweiten Halbzeit fünfmal am Boden“, meinte Wagner und sprach von einer „extremen“ Ausreizung der Regeln.
Gleichzeitig erkannte der Coach die Leistung des Gegners an. „Die Schalker waren in den letzten Wochen und Monaten defensiv extrem gut organisiert“, lobte Wagner. Seine Mannschaft habe sich „gut durchkombiniert“, jedoch habe „der letzte Pass gefehlt“.
Dennoch machte der SVE-Trainer das Zeitspiel nicht für die Niederlage verantwortlich. „Wir sind jetzt noch nicht clever genug. Wenn wir nicht einhundertzehn Prozent achtsam sind, bestrafen das die Gegner, weil sie einfach eine unfassbare Qualität haben“, erklärte er.
Schalke war bereits in der vierten Minute durch Hasan Kurucay in Führung gegangen und verteidigte den knappen Vorsprung bis zum Schluss – auch mit einer Portion Cleverness, die dem Gegner sichtlich zu schaffen machte.