Schalke News

Ex-Schalker Schwolow spricht offen über seine schwerste Zeit

Alexander Schwolow
Foto: IMAGO

Der FC Schalke hat in Alexander Schwolow Spuren hinterlassen – nun startet der Ex-Keeper in Schottland neu durch. Bei Heart of Midlothian erlebt er, was es heißt, wieder Spaß am Fußball zu haben.


Nach Jahren voller Rückschläge erlebt Alexander Schwolow bei Heart of Midlothian seinen zweiten Frühling. Der frühere Bundesliga-Torwart hat in Edinburgh nicht nur sportlich Fuß gefasst – er hat auch seine Leidenschaft für den Fußball neu entdeckt.

Als Schwolow im Sommer die Bundesliga nach 206 Spielen verließ, war das kein gewöhnlicher Schritt. Vom grauen Alltag in Deutschland zog es den 33-Jährigen ins traditionsreiche Edinburgh. Heute steht er mit den Hearts überraschend an der Tabellenspitze der Scottish Premiership – noch vor den Giganten aus Glasgow. „Wenn’s läuft, dann läuft’s“, sagte der Keeper lachend im Interview mit dem kicker.

Edinburgh ist Schwolows erste Station im Ausland. Zuvor stand er unter anderem in Freiburg, Berlin, Bielefeld und auf Schalke im Tor. Besonders die Zeit bei den Königsblauen hat Spuren hinterlassen. „Vor allem die Schalke-Zeit und auch Teil der Hertha-Zeit waren sehr anstrengend. Da habe ich so richtig erlebt, wie die Fußballwelt funktioniert. Das war sehr lehrreich“, betonte er offen.

Schwolow erinnert sich an seine Zeit auf Schalke

Er spricht über Druck, Enttäuschung und die Wucht eines Traditionsvereins: „Das tat richtig weh. Schalke ist so ein großer Verein, für den sich so viele Leute interessieren, da bekommst du selbst dann alles mit, wenn du die Medien nicht verfolgst. Du kannst dich gar nicht davon freimachen.“ Was ihn am meisten belastete? „Es gab mehrere Tiefschläge. Und die habe ich zu sehr an mich rankommen lassen. Dadurch habe ich auch nicht so performt, wie man das von mir gewohnt ist.“

Im Herbst 2022 verlor Schalke zehn von elf Spielen. Am Ende der Spielzeit stiegen die Königsblauen in die 2. Bundesliga ab. Eine Zeit, die Schwolow bis heute nicht vergessen hat. „Das war die krasseste Zeit. Da habe ich auch ordentliche Spiele gemacht, aber das interessiert niemanden, wenn du am Ende trotzdem verlierst.“ Rückblickend zieht er eine klare Lehre: „Ich schätze, es hat mich abgehärtet. Ich habe nie aufgegeben, und jetzt wird meine Arbeit und meine Akribie wieder belohnt.“

Nach belastenden Jahren in Deutschland erlebt Alexander Schwolow also einen Neustart, der kaum besser hätte laufen können. Vielleicht auch, weil er eines nie verlernt hat: den Glauben an sich selbst.