Mission Aufstieg: Was ist das Erfolgsgeheimnis von Miron Muslic?

Nach mehreren turbulenten Zweitliga-Jahren darf man sich auf Schalke endlich wieder berechtigte Hoffnungen auf die Oberklasse machen. Dies ist vor allem dem jungen Trainer Miron Muslic zu verdanken, der nach seinen Amtszeiten in Belgien und England nun auch in Deutschland auf sich aufmerksam macht.
Schalke als einer der Aufstiegsfavoriten
Mit Muslic am Ruder sehen die Königsblauen deutlich besser aus als in der Vorsaison. Bemerkenswert ist vor allem die aktuelle Punkteausbeute – mit 13 Zählern mehr als zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison. Doch das ist noch lange nicht alles: Während Schalke in der letzten Saison erst am 22. Spieltag sieben Ligasiege verbuchte, brauchte man in diesem Jahr bloß neun Spieltage, um auf dieselbe Anzahl von Triumphen zu kommen. Auch die Defensive wirkt um ein Vielfaches stabiler – mit nur fünf zugelassenen Gegentoren (sogar 15 weniger als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison).
Der steile Aufschwung der Königsblauen lässt sich am besten an den Buchmacher-Prognosen erkennen. Aktuell wird S04 vom geprüften Sportwetten Portal Wette.de als einer der größten Aufstiegskandidaten betrachtet – auf Augenhöhe mit dem SC Paderborn. Dahinter folgen Elversberg, Darmstadt, Kaiserslautern und Hannover. Natürlich muss das nichts bedeuten, doch solche Prognosen haben sich in der Vergangenheit mehrmals als richtig erwiesen.
Muslics Fußball-Philosophie trägt Früchte
Hohe taktische Flexibilität, agressives Pressing, direkter Spielstil – schon vor seiner Amtsübernahme war klar: Muslics Fußball-Philosophie sollte zu Schalke 04 perfekt passen. Und es dauerte nicht lange, bis sich das als richtig erwies. Besonders hervorzuheben ist das Pressingverhalten, das den Gegnern sehr schnell die Luft zum Atmen nimmt. Den besten Beweis dafür lieferten die Duelle gegen Hertha (Tore in der 16. und 23. Minute), Arminia (Tore in der 11. und 18. Minute) sowie im Derby gegen Hannover 96, als es lediglich 14 Minuten bis zur klaren 2:0-Führung dauerte.
Angesichts dessen ist die hohe Laufleistung von Königsblau auf ganzer Linie nachvollziehbar. 118 gelaufene Kilometer pro Spiel, knapp 170 Sprints und 700 intensive Läufen im Schnitt – alles statistischen Kategorien, in denen S04 zu den Spitzenreitern der Liga zählt.
Mehr Tempo, weniger Ballbesitz: Schalkes Offensive im Wandel
Ein Blick auf die Zahlen zeigt deutlich, wie stark sich Schalkes Spiel unter Miron Muslic verändert hat. In der vergangenen Saison lag der Fokus noch klar auf Ballkontrolle: Mit durchschnittlich 53,9% Ballbesitz und fast 370 erfolgreichen Pässen pro Partie agierten die Königsblauen geduldig im Aufbau. Auch die Statistik von 6,6 erfolgreichen Dribblings und knapp fünf Flanken pro Spiel unterstreicht, dass man häufig über die Flügel Lösungen suchte und das Spiel breit aufzog.
In der aktuellen Saison präsentiert sich Schalke dagegen als deutlich direkter und vertikaler. Der Ballbesitz sank auf 42,7%, ebenso die Passquote (231,4 Pässe pro Spiel) – dafür stieg die Effizienz im letzten Drittel. Mit 14,3 Schüssen und 2,44 Großchancen pro Spiel zeigt sich: Weniger Ball, mehr Durchschlagskraft. Ein Stilwechsel, der perfekt zu Muslics mutiger Handschrift passt.
Neues Gesicht der Defensive
In der Vorsaison stand Schalke defensiv oft neben sich – erst am 24. Spieltag gelang das vierte Spiel ohne Gegentor. Mit 21,8 geklärten Bällen und 14,5 Tackles pro Partie fehlte es an Konsequenz und Zweikampfhärte. Auch die Balance stimmte nicht immer, was sich in zahlreichen späten Gegentoren widerspiegelte. Zwar war der Wille erkennbar, doch zu oft wirkte das Abwehrverhalten schlicht zu passiv.
Ein Jahr später sieht das Bild ganz anders aus. Schon nach neun Spieltagen blieb S04 viermal ohne Gegentor – ein klares Zeichen für Stabilität. Die Werte belegen das: 32,3 Klärungen, 21,2 Tackles und 13,7 Fouls pro Spiel zeigen eine aggressive, kompromisslose Abwehrarbeit. Schalke verteidigt endlich wieder mit Biss – und mit System.
Im Großen und Ganzen ist klar: Mit Muslic an der Seitenlinie scheint Schalke endlich wieder auf Kurs zu sein. Die Mischung aus Mut, Disziplin und taktischer Klarheit sorgt dafür, dass der Traum vom Wiederaufstieg längst keine bloße Hoffnung mehr ist – sondern ein realistisches Ziel.