Erst am 9. Spieltag: So lief das Debüt von Ex-Schalker Paul Seguin für Hertha BSC

Nicht allzu viele Fans von S04 werden Paul Seguin eine Träne hinterhergeweint haben, als dieser den FC Schalke 04 im Sommer in Richtung Hertha BSC verließ. Zu selten prägte er in seinen zwei Saisons in Gelsenkirchen das Spiel der Knappen. Erst jetzt Seguin nach langer Verletzungspause zu seinem ersten Einsatz für seinen neuen Club.
Neben der – natürlich nicht allein ihm anzulastenden – enttäuschenden sportlichen Bilanz dieser zwei Jahre ließ der Mittelfeldspieler sich dann kurz nach seinem Weggang nach Berlin noch zu einer Stichelei in Richtung Schalke 04 den sozialen Medien der Hertha hinreißen. Die Reaktion auf Schalker Seite folgte dann aus der bequemen Position heraus, das Auftaktspiel gegen eben jene Hertha gewonnen zu haben.
Damals fehlte Paul Seguin allerdings im Kader der Berliner, ersparte sich damit einen Spießrutenlauf vor dem heimischen Publikum in der Veltins-Arena. Allerdings hatte sein Fehlen nichts mit jener Posse im Anschluss an den Transfer zu tun. Schon Anfang August stand fest, dass sein Debüt bei Hertha BSC auf sich warten lassen müssen werde. Bereits nach wenigen Tagen hatten sich wieder Probleme mit einer langwierigen Verletzung ergeben, welche ihn auch schon auf Schalke häufiger hatte ausfallen lassen.

BSC-Trainer Leitl angetan von früherem Schalker Seguin
Nun war es am Samstag beim VfL Bochum dann doch soweit. Im Topspiel des 9. Spieltags stand Paul Seguin erstmals im Trikot von Hertha BSC auf dem Platz. Und obwohl die statistischen Werte die Berliner in vielen Rubriken vorne sahen, wie der Tagesspiegel weiß, setzte es eine 2:3-Niederlage bei den schwach in die Saison gestarteten Bochumern.
Bis zur 70. Minute ließ Hertha-Trainer Stefan Leitl Seguin auf dem Rasen, dann wurde er durch Diego Demme ersetzt. Der Kicker verteilte die Note 3,0 für Seguins Leistung, auch Leitl war zufrieden mit seinem Wunschtransfer. Seguin habe „das gezeigt, was ich von ihm erwartet habe.“ Der Ex-Schalker selbst bewertete seinen Auftritt als „ordentlich“, auch wenn Werte wie eine Passquote von 70 Prozent und eine Zweikampfquote von nur 38 Prozent noch viel Luft nach oben bedeuten. Zudem zeigte Paul Seguin sich ein wenig zerknirscht im Anschluss an die Partie. „Als ich raus bin, stand’s 0:3. Ich hätte mir was anderes gewünscht.“
Laut Tagesspiegel hatte er gleichwohl angedeutet, was er der Mannschaft geben kann: „Er hat einen guten Blick fürs Spiel und das große Ganze, ist einer, der seinem Team Struktur geben kann und die große Linie vorgibt.“ So könnten sich die 400.000 Euro, welche Hertha BSC an den FC Schalke 04 für Paul Seguin überwies, bald doch noch in erfolgreicheren Partien als am Samstag auszahlen.