Chronologie seines Scheiterns: So agierte Ben Manga auf Schalke

Es war ein echter Paukenschlag, den der FC Schalke 04 am Montag in Fußball-Deutschland erklingen ließ, als er verkündete, dass man sich mit sofortiger Wirkung von Kaderplaner Ben Manga trennt. Während dies für Außenstehende angesichts der sportlich guten Situation überraschend gekommen sein mag, hatte sich das Ende von Manga auf Schalke länger abgezeichnet. „11Freunde“ liefert eine ausführliche Chronologie des Wirkens des nun Ex-Schalkers.
Mit den Worten „Perlentaucher vor die Säue“ ist diese Chronologie betitelt, womit sofort der Bezug hergestellt wird zu den hohen Erwartungen, die man an Manga bei seinem Arbeitsbeginn auf Schalke hatte – nicht nur im Umfeld, sondern auch intern. Schließlich krempelte man die gesamte Scouting-Abteilung nach seinen Wünschen um, nahm etliche von Mangas Gefolgsleuten unter Vertrag. Dabei vertraute S04 darauf, dass Manga gerade in der finanziellen Schieflage des FC Schalke 04 der richtige Mann als Kaderplaner sein würde. Er sollte außergewöhnliche Transfers für kleines Geld einfädeln.
Manga fädelte dann auch etliche Transfers ein, von denen aber nur wenige eine Verstärkung auf dem Niveau der 2. Bundesliga darstellten. Rund 20 Neuzugänge hatte er in seiner Zeit zu verantworten, nur vier davon spielen regelmäßig bei den Knappen, ob unter Karel Geraerts, Kees van Wonderen oder jetzt Miron Muslic. Zu wenig an Ausbeute, um weiter mit ihm zusammenzuarbeiten, befand der neue Sportchef auf Schalke, Frank Baumann.

Erhoffte Perlen für S04 kaum gefunden
Wie Mangas Zeit auf Schalke en detail ablief, bis er schließlich in dieser Woche die Papiere bekam, ist bei 11Freunde nachzulesen. Wie in diesem Medium üblich, kann man sich dort die eine oder andere Spitze und ironische Schilderung nicht verkneifen.
Wie Manga zunächst für Schalke 04 „durch die Welt jettet“ und sein „globales Scouting-Netzwerk“ nutzt, dann aber immer weniger begeisternde Transfers liefert, die den Club vielleicht langfristig weiterbrächten. Kurzfristig aber geht die sportliche Misere auf Schalke weiter. Die selbst öffentlich deutlich vernehmbaren Differenzen mit den beiden Vorgängern von Miron Muslic werden ebenso beleuchtet wie die nicht immer glücklichen Vorgehensweisen von Ben Manga rund um das Team. Das stolpert in dieser Zeit nicht nur, aber häufig von einer peinlichen Pleite in die nächste.
Seit Frank Baumann auf Schalke angekommen war, war ohnehin kaum noch etwas von Ben Manga zu vernehmen, der offenbar mit seinen Ideen für Transfers nicht nur auf wenig Gegenliebe, sondern auch auf Verwunderung stieß. Die Trennung von Ben Manga geschah nun folgerichtig, wenn auch recht teuer für S04, aber definitiv ohne nennenswerten Abschiedsschmerz – wahrscheinlich auf beiden Seiten.