Andy Möller verrät Hauptgrund für kontroversen Wechsel vom BVB zu Schalke 04

Es war einer der spektakulärsten Transfers der gesamten Bundesliga-Geschichte, als sich ausgerechnet Andreas Möller im Jahr 2000 entschied, von Borussia Dortmund zum Erzrivalen Schalke 04 zu gehen. Wie es dazu kam und was er sonst noch aus seiner äußerst erfolgreichen Karriere zu erzählen hat, verriet der Hesse kürzlich in einem Podcast.
Andreas Möller wird bald 60 Jahre alt. Zeit für ihn, auf seine Karriere zurückzublicken und diesen Rückblick auch zu veröffentlichen. Der frühere Schalker hat ein Buch schreiben lassen, das am 18. September erschien: „15 Sekunden Wembley – Eine Karriere voller Titel“ heißt es.
Darin berichtet er von den Anfängen als Fußballer in Frankfurt, als er zunächst „acht Stunden täglich auf dem Bolzplatz“ mit Freunden kickte, ehe er bei der dortigen Eintracht Kurs auf den Profifußball nahm. Natürlich sind seine übrigen Stationen genauso Thema wie seine ebenso erfolgreiche Zeit bei der deutschen Nationalmannschaft. Schließlich ist Möller nicht nur Weltmeister 1990 (u. a. zusammen mit Olaf Thon), sondern auch Europameister 1996, war im Halbfinale gegen England sogar Kapitän der Mannschaft von Berti Vogts.
Von Frankfurt war Möller zunächst zu Borussia Dortmund gegangen, hatte 1989 schon den DFB-Pokal gewonnen. Nach zwei Jahren ging es zurück zur Eintracht mit dem „Fußball 2000“ unter Klaus Toppmöller. Es folgten zwei Saisons bei Juventus Turin, ehe Möller erneut nach Dortmund wechselte, dort in acht Jahren mit dem BVB große Titel gewann und in dieser Zeit zur Hassfigur vieler Fans von Schalke 04 wurde.

Erst gemeinsam Weltmeister, dann Pokalsieger: Thon und Möller
Dennoch ging er 2000 den so überraschenden wie dornenreichen Weg, das Trikot von Schwarzgelb in Königsblau zu wechseln. Das hatte durchaus damit zu tun, dass sich Schalkes damaliger Manager Rudi Assauer sehr intensiv um ihn bemühte. Als bekannt wurde, dass der BVB eher wenig Interesse besaß, den auslaufenden Vertrag mit Andreas Möller zu verlängern, wurde Assauer hellhörig und rasch aktiv.
Die Hauptmotivation für den so dynamischen wie torgefährlichen Möller aber war nicht das Werben um ihn. Er wollte sich ganz bewusst in diese schwierige Konstellation bringen, in der ihm alles andere als ein herzliches Willkommen sicher war und sich dennoch durchbeißen. Dies hatte seine Ursache darin, dass Medien ein Bild von ihm als Weichei gezeichnet hatte, mit dem man keine entscheidenden Schlachten gewinnen könne. Um sich dieses negativen Images zu entledigen, wählte Möller also Schalke 04 als nächste Station, auf der er sich dann tatsächlich durchbiss und mit den DFB-Pokalerfolgen 2001 und 2002 sogar gleich zwei Titel gewann – und beinahe auch Deutscher Meister geworden wäre.