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Spielmanipulation: Ex-Schalker wird gesperrt und legt Berufung ein

Marco Antwerpen
Foto: IMAGO

Schalkes Ex-Profi Marco Antwerpen steht nach einer Sperre wegen versuchter Spielmanipulation am Scheideweg seiner Trainerkarriere. Gemeinsam mit Assistent Frank Döpper zieht er nun vor das DFB-Bundesgericht.


Ein schwerwiegender Manipulationsverdacht erschüttert den deutschen Fußball: Der frühere Schalke-Spieler und spätere Profi-Trainer Marco Antwerpen ist vom DFB-Sportgericht für ein Jahr gesperrt worden. Auch sein damaliger Assistent Frank Döpper erhielt eine Strafe von drei Monaten.

Wie der DFB mitteilte, sah es das Gericht als erwiesen an, dass Antwerpen und Döpper im Vorfeld des niedersächsischen Landespokal-Finals am 24. Mai 2025 zwischen dem VfL Osnabrück und Blau-Weiß Lohne versucht haben, den Einsatz eines ausgeliehenen Spielers zu verhindern. „Damit haben es beide unternommen, auf den sportlichen Wettbewerb durch unbefugte Beeinflussung einzuwirken in der Absicht, der Mannschaft des VfL Osnabrück einen Vorteil zu verschaffen“, heißt es in der Begründung.

Nach den Ermittlungen soll Antwerpen den Osnabrücker Athletiktrainer Tim Schütte gleich zweimal aufgefordert haben, Lohnes Spieler Bernd Riesselmann von einem Einsatz abzuhalten. Schütte sagte als Zeuge aus, er sei der Aufforderung schließlich nachgekommen, „weil er sich unter Druck gesetzt gefühlt habe“. Vor Gericht erklärte er: „Es war weder mein Wunsch noch meine Entscheidung, ihn dazu aufzufordern.“ Riesselmann selbst wies die Einflussnahme zurück, informierte seinen Berater und berichtete später: „Ich sollte eine Verletzung vortäuschen. Ich war fassungslos und konnte das nicht glauben.“

Ex-Schalker Antwerpen für ein Jahr gesperrt

Obwohl der Versuch der Manipulation scheiterte und Riesselmann sogar das entscheidende 4:2 erzielte, wertete das Sportgericht den Fall als schwerwiegendes Fehlverhalten.

Antwerpen ist im deutschen Fußball kein Unbekannter. Während seiner aktiven Karriere lief der Mittelstürmer für mehrere Vereine in Nordrhein-Westfalen auf – unter anderem auch für den FC Schalke 04. Von Juli 2004 bis Juli 2005 spielte er für die zweite Mannschaft der Königsblauen und traf in 32 Oberliga-Partien stolze 19 Mal.

Die Strafe fiel letztlich milder aus, als vom DFB-Kontrollausschuss ursprünglich gefordert: Antwerpen sollte eigentlich 14 Monate gesperrt werden und 3.000 Euro zahlen, Döpper vier Monate plus 500 Euro. Beide Trainer und ihr Anwalt Horst Kletke kündigten an, das Urteil nicht hinzunehmen. Kletke bestätigte gegenüber der Bild: „Ja, wir werden Berufung einlegen.“

Damit wird sich nun das DFB-Bundesgericht mit dem Fall befassen. Ein Termin für die nächste Verhandlung steht noch nicht fest.