Ron-Thorben Hoffmann über Wechsel zu Schalke: „Rückblickend eine Fehleinschätzung“

Ron-Thorben Hoffmann war nur ein halbes Jahr beim FC Schalke 04, dann wurde er erst für ein halbes Jahr an seinen vorigen Club Eintracht Braunschweig verliehen, anschließend verkauft. Beide Seiten hatten sich wesentlich mehr von seiner Verpflichtung versprochen. Der Torhüter äußert sich jetzt in einem ausführlichen Interview bei Liga-Zwei.de auch zu dieser kurzen wie erfolglosen Episode seiner Karriere.
Befragt zu seiner Entscheidung, nach Gelsenkirchen zu wechseln, bekennt Hoffmann offen, dass dies aus heutiger Sicht eine „Fehleinschätzung“ gewesen sei. Gelockt wurde er mit einer „klaren Vision“, wie es mit S04 und ihm laufen solle. Dann sei er in die „Machtkampfmühlen“ geraten, weshalb er quasi nicht zu Einsätzen kam. Gemeint ist das angespannte Verhältnis zwischen Kaderplaner Ben Manga und dem damaligen Trainer Karel Geraerts, sowie die Vorgehensweise von dessen Nachfolger Kees van Wonderen.
Allerdings sei er durch diese schlechte Erfahrung gereift. Dass er nach seinem Weggang von S04 sofort eine überzeugende Rückrunde im Trikot von Eintracht Braunschweig hinlegte, sei für ihn auch ein Statement an alle Außenstehenden, explizit auch an den FC Schalke 04 gewesen.
Von dort kennt Hoffmann zudem einen seiner aktuellen Mitspieler bereits. Mehmet Can Aydin ging ja – wie Lino Tempelmann – ebenfalls den Weg von Schalke nach Braunschweig. Schon auf Schalke habe er einen guten Draht zu Aydin gehabt, was sicher auch hilfreich bei dessen Verpflichtung für die Niedersachsen war.

Hoffmanns „guter Draht“ zum anderen Ex-Schalker Aydin
Weiteren Bezug zu Schalke 04 gibt es im Interview auch noch, sofern man die Person Manuel Neuer noch als mit Schalke verknüpft interpretiert. Schließlich verbrachte der in Rostock geborene Hoffmann die letzten drei Jahre seiner Zeit im Jugendfußball beim FC Bayern München. Für eine Saison gehörte danach zum Kader der Profis, ehe er häufig in der zweiten Mannschaft eingesetzt wurde. Dass er an Manuel Neuer, den er für den besten Torwart der Welt hält, vorbeikommen würde, habe ohnehin nicht zur Debatte gestanden. Viel gelernt habe er von dem früheren Schalker aber und habe die Heranführung an den Profifußball zu schätzen gewusst.
Wovon jetzt wieder S04-Konkurrent Eintracht Braunschweig profitiert, das derzeit nach zwei Siegen zum Auftakt auf Rang vier liegt und am kommenden Dienstag erst sein Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart bestreiten wird – natürlich mit Ron-Thorben Hoffmann zwischen den Pfosten.