„Das passt nicht zu Schalke“: Der neue Sportvorstand Frank Baumann präsentiert seine Pläne

„Ich bin mir bewusst, dass Schalke vor großen Herausforderungen steht.“ Frank Baumann weiß, was auf ihn zukommt. Heute am 1. Juni nimmt der 49-Jährige seine Tätigkeit als Sportvorstand beim FC Schalke 04 auf. In einer Pressekonferenz präsentierte der langjährige Sport-Geschäftsführer von Werder Bremen seine Pläne.
Die vergangenen beiden Spielzeiten verliefen mehr oder weniger enttäuschend. Mit Platz zehn 2023/24 und Rang 14 in der gerade erst beendeten Saison war Königsblau meilenweit von einer Rückkehr in die Bundesliga entfernt. „Sportlich hat man zwei Jahre eine Krise erlebt“, berichtet Baumann. Doch so soll es nicht weitergehen. „Es gibt die Bereitschaft, Dinge etwas zu verändern“, ist der Vize-Weltmeister von 2002 überzeugt. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, was wir anpacken müssen.“
Baumann ist eines besonders wichtig, und zwar „die Frage: Welchen Fußball wollen wir spielen?“ Anschließend habe er sich gemeinsam mit den weiteren Verantwortlichen „mit einem Trainerprofil auseinandergesetzt“. Für die Suche nach einem geeigneten Chef-Coach habe man eine Shortlist erstellt. „Neben der Kaderplanung waren es die Prioritäten der vergangenen Wochen“, betont der gebürtige Würzburger.
Das Ergebnis der Trainersuche ist Miron Muslić. Der 42-Jährige kommt aus England von Zweitligaabsteiger Plymouth Argyle in den Ruhrpott. Erfahrungen im deutschen Profifußball bringt er jedoch nicht mit. Baumann nimmt Stellung zu der Kritik an dem Fußballlehrer. „Ich war überrascht, dass das Zweitligakriterium so fest bei Fans und Medien verankert war“, sagt der neue Sportvorstand und ergänzt: „Es war dabei als Kriterium, aber untergeordnet.“
„Fach- und Führungskompetenz“
Viel wichtiger sei es, dass der neue Trainer „Begeisterung auslösen kann“ und „eine klare Handschrift hat“. Vor Kees van Wonderen (56) und Karel Geraerts (43) hätten auf Schalke „sehr viele deutsche Trainer“ gearbeitet, „die die Ligen kannten“, teilt Baumann mit. Doch das habe „nicht wirklich funktioniert“. Sein Resümee: „Fach- und Führungskompetenz waren der Schlüssel.“
Seine Vorstellungen über die Spielweise teilt er ebenfalls mit. „Ich bin kein Freund von destruktivem und passivem Fußball, das passt nicht zu Schalke. Wir wollen aktiv spielen“, bekräftigt Baumann. „Wir wollen eine Mannschaft sehen, die mutig spielt, aber auch Fußball arbeitet.“
Seinen neuen Kollegen macht er ein Kompliment. „Ich bin mit der Besetzung sehr, sehr zufrieden. Ich habe nicht vor, Leute mitzubringen“, informiert Baumann.