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Schalkes „Risiko-Entscheidung“: Warum Muslic viele Zweifel weckt

Miron Muslic
Foto: IMAGO

Miron Muslic steht beim FC Schalke 04 offenbar vor einer großen Chance – doch die Zweifel sind groß. Warum die mögliche Verpflichtung des Trainers für den Revierclub ein Risiko sein könnte.


Der FC Schalke 04 steht offenbar kurz davor, Miron Muslic als neuen Cheftrainer zu verpflichten – eine Entscheidung, die für Überraschung sorgt und als durchaus riskant eingeschätzt wird. Der 42-Jährige bringt weder Erfahrung in der 2. Bundesliga noch bei einem Klub in der Größenordnung Schalkes mit, was Zweifel an seiner Eignung nährt.

Andreas Ernst, Reporter bei der WAZ, beschreibt eine mögliche Verpflichtung Muslics in einem Kommentar als mutigen, aber gewagten Schritt von Sportvorstand Frank Baumann und schreibt von einer „Risiko-Entscheidung“. Er urteilt: „So etwas ist nur beim FC Schalke 04 möglich“ – denn „Muslic – der die 2. Bundesliga nicht kennt, noch nie in Deutschland gearbeitet hat und nie bei einem Klub der Dimension der Schalker“ war, soll dennoch die Nachfolge antreten. Ähnlich wie seine Vorgänger Karel Geraerts und Kees van Wonderen hätte der in Bosnien geborene Trainer kaum Erfahrung in der 2. Bundesliga oder bei einem Klub mit Schalkes Dimension vorzuweisen.

Wenig Schonfrist für Muslic auf Schalke?

Ernst hebt hervor, dass alle drei Trainer vor ihrem Engagement bei Schalke lediglich eine herausragende Saison als Empfehlung vorweisen konnten: Van Wonderen führte 2021 die Go Ahead Eagles in die Eredivisie, Geraerts wurde 2022 in Belgien Trainer des Jahres und Vizemeister mit Union St. Gilloise, Muslic zog 2024 mit Cercle Brügge in den Europapokal ein. Abgesehen von diesen Erfolgen blieben allerdings große Herausforderungen: Muslic scheiterte beim SV Ried, wurde bei Cercle Brügge vorzeitig entlassen und stieg zuletzt mit Plymouth Argyle aus der englischen zweiten Liga ab. Von 37 Spielen in der Saison 2024/2025 verlor er 18.

Zudem hätte sich ein Großteil der Fans einen bekannteren Namen gewünscht, etwa Christian Titz oder Lukas Kwasniok. Nach einer enttäuschenden Saison mit viel Frust und Zynismus bringt die Mannschaft kaum noch Vertrauen mit. Ernst kommentiert dazu: „Jeder neue Trainer verdient normalerweise eine Schonfrist, die länger besteht als nur aus sechs Wochen Sommervorbereitung.“ Ein komplexes Pressingsystem, wie es Miron Muslic bevorzugt, brauche Zeit, bis es sitzt. Doch diese Zeit scheint Schalke nicht zu haben. „Misslingt der Start, droht diesmal die Atmosphäre schnell zu kippen.“

Eine echte Aufbruchsstimmung löst die mögliche Verpflichtung Muslics laut Andreas Ernst nicht aus – was sich auch in den Kommentaren in den sozialen Netzwerken widerspiegelt.