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Angstzustände im Profi-Fußball: Ex-Schalker Brunner packt aus

Cedric Brunner
Foto: IMAGO

Schalkes Ex-Profi Cédric Brunner bricht sein Schweigen und spricht offen über die Angstzustände, die ihn während seiner Karriere quälten. Was der 31-Jährige über den mentalen Druck im Fußball verrät, überrascht.


Cédric Brunner hat offen über die psychischen Belastungen gesprochen, die ihn während seiner Karriere begleiteten. Der Ex-Schalker, der auch für Arminia Bielefeld und den FC Zürich spielte, litt vor jedem Spiel unter starken Angstzuständen. In einem Interview mit dem Fußballmagazin 11Freunde schilderte er eindrucksvoll, wie sehr ihn der Druck im Profifußball belastete.

„Ich war vor jedem Spiel so nervös, dass ich Durchfall bekam“, verriet Brunner. „Damit war ich bei Weitem nicht der Einzige. Das kann man sich gar nicht vorstellen, was da vor einem Bundesligaspiel für eine Geräuschkulisse aus den Toilettenkabinen kommt.“

Bereits früh suchte Schalkes ehemaliger Außenverteidiger professionelle Hilfe, um mit seinen Ängsten besser umgehen zu können. Ab 2016 nahm er regelmäßig die Unterstützung eines Psychotherapeuten in Anspruch. Brunner entwickelte eine eigene Methode, um sich vor den Spielen zu beruhigen. „Ich schrieb auf: Ich will in der ersten Halbzeit drei gute Flanken schlagen. Meine ersten vier Pässe sollen ankommen“, erklärte er seinen Ansatz. Diese strukturierte Herangehensweise half ihm, mit dem Druck umzugehen und auch schwierige Phasen in seiner Karriere zu überstehen.

Ex-Schalker Brunner kritisiert „Machokultur“ im Profifußball

Rückblickend kritisiert Brunner jedoch einen Aspekt seines Umgangs mit seinen psychischen Problemen: „Ich bin immer nur zum Psychologen gegangen, wenn es mir schlecht ging. Dabei hätte ich präventiv an meiner inneren Verfassung arbeiten sollen.“ Ein Fehler, den der 31-Jährige nun einsieht, auch wenn er in der damaligen Zeit oft keine andere Wahl sah.

Ein weiteres Thema, das Brunner in seinen Aussagen ansprach, ist die „Machokultur“ im Profifußball. Der Schweizer kritisierte die vorherrschende Haltung im Sport, die wenig Raum für Schwäche oder Menschlichkeit lässt. „Der Fußball ist voller Machos, es geht viel um Männlichkeit und Stärke, im Kern ist das Geschäft total konservativ“, sagte Cédric Brunner. In einem solchen Umfeld sei es schwer, über psychische Belastungen zu sprechen, ohne stigmatisiert zu werden.

Der ehemalige Rechtsverteidiger bestritt von 2022 bis 2024 insgesamt 42 Partien für die Königsblauen und hat seine Karriere inzwischen beendet.

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QuatschMitSoße

Beleidigungen sind das Salz in der Suppe im Profifußball. Selbstverständlich auch von den Fans gegenüber den EIGENEN Spielern.
Gerade deswegen ist der Füssball für viele Fans so interessant. Man kann seine eigene Boshaftigkeit völlig folgenlos ausleben. Das ist in dieser Form dann weitgehend als sozialkompatibel anerkannt.

Hasstiraden und Verächtlichmachung sind keineswegs auf konkurrierende Vereine und Spieler begrenzt. Der eigene Frust im Leben braucht ein Ventil. Die Erfolglosigkeit und Jämmerlichkeit im eigenen Leben MUSS kompensiert werden. Um so erfolgreicher der jeweilige Verein um so größer die jeweilige Anhängerschaft. Mit einem sehr erfolgreichen Verein lassen sich schließlich mehr sportliche Erfolge abfeiern, siehe Bayern München. Das hebt das eigene Selbstwertgefühl dann enorm. Bleiben Erfolge des eigenen Vereins aber aus werden notgedrungen die eigenen Spieler und eigenen Verantwortlichen als Totalversager verächtlich gemacht. Denn auch das hebt dann das eigene Selbstwertgefühl.

Die psychischen Kollateralschäden werden hier von Cedric Brunner beschrieben und sind systemimmanent. Sie sind in der Abwägung aber geringer als wenn diese Kompensation im Fussball fehlen würde. Die psychischen Schäden wären dann in der Allgemeinbevölkerung um ein vielfaches größer. Brunner kriegt quasi als Platzhalter sehr viel von dem ab was vielen anderen Menschen dadurch erspart bleibt.

Wen es interessiert zu welchen unglaublichen Boshaftigkeiten und Quälereien diese Machokultur des Menschen final in der Lage ist, wenn er denn die Möglichkeit in einer immer weiter unregulierteren Gesellschaft ( also dann ohne wokies, Gutmenschen u.ä. ) bekommt, der schaue nach unter:

„dedowschtschina“ bei Google oder Wikipedia oder bei dem Schriftsteller Boris Schumatsky (schumatsky.de)

Die menschlichen Abgründe sind wirklich unermeßlich !! Wirklich nur etwas für Hartgesottene. Genau wie der Profifußball auch.

zimbo

dein ellenlanges wokes Gelaber mit dem gewohnt renitent erhobenen Zeigefinger kannst du dir sparen.
Angstzustände sind seltenst situationsbedingt sondern Veranlagung, darum tritt sie auch in allen Berufszweigen auf.

Ich erinnere an die Lehrerin, die nicht mehr unterrichten konnte, weil eine Schülerin einen Hasen an die Tafel gemalt hat. Das löste bei ihr auch Angstzustände aus.

Last edited 1 Tag zuvor by zimbo
QuatschMitSoße

Alles völlig richtig von dir dargestellt. Da sind wir mal wieder einer Meinung:

Die Angstzustände an denen z.B. ehemalige Folteropfer danach noch leiden sind nicht nur seltenst sondern sogar garantiert nicht situationsbedingt, weil ja danach gar keine reale Gefahr der Folter mehr besteht.

Folglich sind nur während der akuten Folter diese Angstzustände auch tatsächlich situationsbedingt. Alle Angstzustände die eventuell noch nach der Folter vorhanden sind müssen also zwangsläufig eine Veranlagung sein. Einfach selbst Schuld wer an eine solche veranlagte Disposition hat.

So wie auch diese von dir genannte Lehrerin die Angstzustände wegen des an die Tafel gemalten Hasen hatte wegen ihrer Veranlagung selbst schuld ist. Ebenso wie die vielen depressiven Menschen, die den guten Rat ihrer Freunde „sich einfach mal zusammenzureißen“ völlig ignorant in den Wind schlagen. Denen ist dann auch wirklich nicht mehr zu helfen. Schließlich sind diese Depressionen Veranlagungen.

Deinem Hinweis mit der Unterscheidung von „situationsbedingt“ und „Veranlagung“ stimme ich daher vollkommen zu!

zimbo

daß du hier Profifußballer mit „Folteropfern“ gleichstellst, ist leider nicht mal unglaublich sondern von dir zu erwarten.

Laut AOK waren im Jahr 2022 deutschlandweit 4,74 % der Bevölkerung an Angststörungen erkrankt. Sind das 5 Millionen gebrochene Opfer des woken Dreifaltigkeits-Regimes?

zimbo

sorry, Tippfehler. es sind bundesweit „nur“ 4 Mio Menschen mit Angststörungen.

QuatschMitSoße

Jetzt sind wir mal einer Meinung und du stänkerst trotzdem noch weiter. Was soll das denn ?

Wir du richtig schreibst kann alles eine mögliche Ursache von Angststörungen sein bis hin zu sogar von nur einem an den an die Tafel gemalten Hasen. Ich werfe dir doch auch nicht vor, dass du damit irgendetwas „gleichgestellt“ hättest.

Der in deinem Vergleich angesprochene an die Tafel gemalte Hase dürfte aber wohl dann trotzdem nichts mit der von Cedric Brunner beschriebenen „Machokultur im Fussball“ zu tun haben. Die von mir angesprochene „Dedowschtschina“ aber dann doch schon. Das IST psychische ( aber auch physische ) Folter in einer „Machokultur“. Der von dir angesprochene Hase ist das wohl aber nicht.

Und es ist Cedric Brunner, welcher auf einen Zusammenhang von der „Machokultur im Fussball“ und den daraus resultierenden „psychischen Belastungen“ hinweist. Das muss aber dennoch nicht zutreffen. Es ist nur die ganz persönliche Meinung von Cedric Brunner.

Und ich habe mich lediglich auf diesen von Brunner beschriebenen angeblichen Zusammenhang bezogen in dem ich auf die Exzesse einer solchen „Machokultur“ hingewiesen habe. In meinem Beispiel dann auf die nochmals extremeren Exzesse einer solchen „Machokultur“ wie beispielsweise beim russischen Militär, also der „dedowschtschina“.

Mir ging es also ausschließlich um die BOSHAFTIGKEITEN, die VON einer solchen „Machokultur“ ausgehen kann. Eine solche Boshaftigkeit sehe ich beim an die Tafel gemalten Hasen aber natürlich auch nicht.

Das Verhalten von sehr vielen ( aber nicht allen ) Fussballfans gegenüber ( auch ihren eigenen ) Spielern ist auch von extremer Verächtlichungmachung, massivem psychischen Druck bis hin zu sogar offener Verhöhnung ( bspw. auch mit Hohngesängen ) geprägt. Also solche Boshaftigkeiten, welche sozial allgemein akzeptiert werden und welche im Stadion stattfinden. DIe daraus resultierenden psychischen Belastungen für die Spieler sind deshalb im Stadion natürlich immer „situationsbedingt“.

Außerhalb des Stadions können diese psychischen Belastungen bei Cedric Brunner aber dann unmöglich noch „situationsbedingt“ sein. Das müssen dann schon seine eigenen „Veranlagungen“ sein, wie du in deinem Kommentar auch korrekt hingewiesen hast. Da ist er dann schon selbst daran Schuld und nicht mehr die „Machokultur im Fussball“, wie er vorgibt. Das ist deshalb dann nur noch eine billige Ausrede von Brunner. Das sehe ich deshalb genau so wie du.

Wir sind da doch einer Meinung:
Ich habe doch klipp und klar den VORTEIL beschrieben. Ich zitiere mich selbst nochmals:
„Die psychischen Kolateralschäden die Cedric Brunner“ wegen seiner Veranlagung „erleiden muss wären, wenn er sie in seiner Platzhalterfunktion nicht erleiden müsste in der Allgemeinbevölkerung um ein vielfaches größer.“

Ich habe das auf Grund deinem zutreffenden Hinweis diesmal noch mit den Worten „wegen seiner Veranlagung“ ergänzt.

Wenn Machos gefrustet sind, was durchaus mal vorkommen soll, dann muss der Frust doch raus. Da führt dann doch kein Weg daran vorbei. Sonst passieren Dinge, die wir doch alle nicht wollen. Dann doch besser in dieser sozial allgemein akzeptierten Form im Stadion als z.B. bei der eigenen Frau zu Hause. Also besser bei dem wokie Weichei Cedric Brunner, der sich völlig zu Unrecht jämmerlich beklagt. Ein wirklich gestandener Profi schüttelt das, wenn er aus dem Stadion geht, dann doch locker ab. Wenn nicht dann ist es ohnehin seine Veranlagung und er ist damit für diesen Job in der Machokultur Fussball völlig unbrauchbar.

Beklage dich jetzt nicht wieder über meine Monologe NACHDEM du sie gelesen hast. Du bist doch wohl noch als gestandener Mann in der Lage VORHER selbst zu entscheiden was du lesen willst und was nicht. NACH dem Lesen jammern. das ist nur was für wokies.

.

Gon

Ihr zwei seit doch krank, hört endlich auf die Schalke Fans die ab und zu hier vorbei kommen zu nerven

QuatschMitSoße

Kleiner Tipp für dich: Einfach aufhören zu leden. Wirkt.

Nicht so bei Cedric Brunner. Der hat(te) ein echtes Problem mit dieser Sache. Aber so ähnliche Schilderungen habe ich schon von vielen Profis gelesen. Scheint also weit verbreitet zu sein.

QuatschMitSoße

Einfach aufhören zu lesen.
War ein Druckfehler von mir da oben.