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„Spinnst du?“ – Wie Magath Raúl zum überraschenden Schalke-Transfer überzeugte

Felix Magath
Foto: Getty Images

Schalkes ehemaliger Coach Felix Magath wehrt sich gegen alte Vorwürfe und reflektiert seine umstrittene Zeit beim Revierclub. Hinter seiner Transferpolitik und dem überraschenden Raúl-Deal verbirgt sich mehr, als es auf den ersten Blick scheint.


Felix Magath blickt zurück auf seine intensive und zugleich umstrittene Zeit beim FC Schalke 04. Zwischen 2009 und 2011 erlebte der heute 71-Jährige eine Ära, die von Erfolgen, überraschenden Transfers und letztlich einer turbulenten Trennung geprägt war. Obwohl er den Klub 2010 bis ins Halbfinale der Champions League und 2011 zum DFB-Pokalsieg führte, wurde seine Arbeit vor allem aufgrund seiner Transferpolitik und seines starken Einflusses im Verein kritisch hinterfragt.

Magath, der als Trainer und Manager zugleich agierte, wurde vorgeworfen, eine chaotische Einkaufspolitik betrieben zu haben. Zahlreiche Spieler wurden verpflichtet, oft ohne dass ein klarer Plan erkennbar war. Im YouTube-Format At Broski – Die Sport Show wehrte sich Magath vehement gegen diese Vorwürfe: „Das ist natürlich sowas von dummes Zeug, das dann vom Verein verbreitet wird.“ Er erklärte, dass der FC Schalke vor seiner Ankunft in finanziellen Schwierigkeiten steckte. „Man muss wissen, dass der FC Schalke 04, bevor ich dahin kam, eigentlich pleite war. […] Obwohl kein Geld da war, hatte man zum Beispiel Lewis Holtby verpflichtet und wollte Mladen Kristajic gerne halten“, erinnerte er sich.

Magaths Amtszeit auf Schalke: Erfolg und Kontroversen

Der Höhepunkt seiner Schalker Amtszeit war zweifellos der Transfer von Raúl im Sommer 2010. Der legendäre Real-Madrid-Stürmer wechselte ablösefrei nach Gelsenkirchen. „Den Transfer von Raúl muss man im Zusammenhang mit Christoph Metzelder sehen. […] Er hatte mich gefragt: ‚Hast du schon mal an Raúl gedacht?‘ Da habe ich gesagt: ‚Spinnst du? Lass mich in Ruhe’“, erzählte Magath von den anfänglichen Zweifeln, die sich später als unbegründet herausstellten. Raúl, der anfangs körperlich noch nicht in Bestform war, zeigte schließlich seine Klasse und wurde gemeinsam mit Klaas-Jan Huntelaar zu einer Schlüsselfigur im Team, das den DFB-Pokal gewann und sensationell das Halbfinale der Champions League erreichte.

Doch trotz dieser Erfolge endete Magaths Zeit auf Schalke überraschend. Im März 2011, nach nur zwei Jahren im Amt, wurde er entlassen und durch Ralf Rangnick ersetzt. Felix Magath selbst sieht vor allem seinen starken Einfluss und seine klare Meinung als Hauptursache für seine vorzeitige Trennung. „Meine eigene Meinung konnte man damals beim FC Schalke nicht gebrauchen“, erklärte er.

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Daniel77

Das erste Jahr unter Magath war super und Schalke wurde Zweiter.
Dann wurde völlig grundlos die halbe Mannschaft im Sommer ausgetauscht. Natürlich auch zwei absolute Top Transfers mit Raul und Hunter getätigt.
Beim DFB Pokal Sieg saß übrigens Ralle Rangnix auf der Bank und nicht Magath.
Juli 2009 bis März 2011 sind übrigens keine zwei Jahre.

QuatschMitSoße

Das was Magath gesagt hat trifft zu.
Ich übersetze seine diplomatischen Formulierungen mal in Klartext:

1.) Die finanzielle Lage auf Schalke war wesentlich prekärer als vom Chef nach außen dargestellt.

2.) Der eitle Chef konnte Widerworte nicht ertragen.

Abschließend würde ich persönlich mich einer Beurteilung – auch retropersektiv – enthalten. Warum? Magath selbst hält sich zu bedeckt. Er weiß wesentlich mehr als er sagt. Und dem damaligen Chef glaube ich gar nichts. Es fehlen damit zu viele Informationen um die Sache beurteilen zu können.

Aber „grundlos“ ist damals garantiert gar nichts passiert. Wohl erscheint etwas „grundlos“ was damals passiert ist. Dem würde ich schon zustimmen.