Erhellend und ernüchternd: Schalke-Test gegen FC Aarau bringt diese Erkenntnisse

Mit 3:1 siegt der FC Schalke 04 in der Türkei gegen seinen Partnerverein FC Aarau aus der Schweiz. Der Test am Nachmittag brachte der WAZ mehrere Erkenntnisse, von denen einige eher positiv, andere eher ernüchternd ausfallen. Hier die Ansichten von Schalke-Experte Andreas Ernst aus der Partie im Titanic Sport Center in Belek.

In der ersten Hälfte spielte bis auf Ron-Thorben Hoffman im Tor die A-Elf von S04. Und diese funktionierte auch gestern, ist die Auffassung der WAZ, was letztlich eine Fortführung der starken Leistungen in den letzten Spielen des Jahres 2024 war. Eine erhoffte natürlich, aber keine selbstverständliche, wenn so viele Monate zuvor so wenig – regelmäßig – zusammenlief.

Dennoch, so die zweite Erkenntnis, bleibt viel Arbeit für die Mannschaft. Denn die Zahl der individuellen Fehler sei weiterhin inakzeptabel groß. Der ansonsten zuletzt so häufig gelobte Paul Seguin verlor gleich zweimal den Ball als letzter Mann, dazu kommen die zwei Patzer von Tomas Kalas im zweiten Abschnitt, von denen einer zum Gegentor führte. Diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durchs Team, der dieses schon viele Punkte in dieser Saison gekostet hat. Nichtsdestoweniger beharrt Trainer Kees van Wonderen darauf, dass man die auftretenden Situationen spielerisch lösen wolle. Ansonsten könne man auch alle Bälle lang nach vorne schlagen, kommentiert van Wonderen die denkbare Alternative ironisch.

Tomas Kalas erneut zu unkonzentriert

Eine positive Überraschung stellte Bryan Lasme dar, der zweimal traf, wenn auch einmal davon lediglich per Strafstoß. Doch genauso wie sein zweiter Treffer, ein schöner Schlenzer ins lange Eck, demonstrierte, dass er doch Fußballspielen kann, war auch sein übriger Auftritt einer der beinahe sehr guten Sorte. Das weckt Hoffnungen, dass man den eigentlich intern schon abgeschriebenen Stürmer wenigstens in Bälde verkaufen oder verleihen kann. An eine plötzliche Wende zum Guten bei dem vor allem technisch so oft enttäuschenden Bryan Lasme glauben aber auch nach dieser guten Halbzeit in der Türkei die wenigsten.

Abgeschrieben hat man Tomas Kalas noch nicht. Seinen Stammplatz abtreten musste er dennoch in den nächsten Wochen. Und das, so die ernüchternde Erkenntnis von gestern, völlig zu Recht. Denn auch gestern präsentierte der Tscheche sich mehrmals von der Rolle, ließ sich zu leicht überrumpeln und verursachte so neben dem Gegentor noch eine weitere gute Tormöglichkeit des FC Aarau. Insofern bestätigte Kalas mit seiner Leistung die Entscheidung von van Wonderen – allerdings nicht so wie von ihm selbst gewünscht.